Duisburg. Beim 18. Festival „Kaas & Kappes“ gastieren niederländische und deutsche Ensembles im Kom’ma-Theater in Rheinhausen. Kartenvorverkauf gestartet.
Was ist mit dem alten Fuchs los, der gerade noch so fit und fröhlich war – und im nächsten Moment scheinbar den Verstand verloren hat? Und wie fühlt sich Mobbing an. Das Niederländisch-Deutsche Kindertheaterfestival „Kaas und Kappes“ geht in die 18. Runde und widmet sich vom 18. bis zum 21. Februar kindgerecht gesellschaftlichen Fragen. Eingerahmt werden die vier Tage von niederländischen Produktionen. Zudem werden wieder ein Jugendautorenpreis und der Niederländisch-Deutsche Autorenpreis für Kinder- und Jugendtheater verliehen. „Der Preis gehört zu den renommiertesten in Deutschland. 95 Prozent der Stücke, die bei uns ausgezeichnet wurden, waren dann später auch auf Bühnen zu sehen“, erklärt Festivalleiter Helmuth Hensen.
Klug wie ein Esel
Eröffnet wird das Festival am Donnerstag, 18. Februar, mit dem Gastspiel des „Tam Tam Objektentheater“: „Klug wie ein Esel“ heißt das Stück, bei dem ein Esel im Mittelpunkt steht. Esel zu sein ist nicht einfach. Aber Kindsein auch nicht. „Wenn man einmal was falsch macht, heißt es direkt: du Esel!“ In dem visuellen Theaterstück, in dem die Hauptfiguren mit kaputten Gegenständen und uralten Sachen gespielt werden, geht es darum, dass man nicht dumm ist, sondern nur herausfinden muss, wie man im Leben zurecht kommt. Geeignet ist die Geschichte für Kinder ab sechs Jahren.
Vom dementen Fuchs
Der Fuchs ist der größte Könner im Wald: Klug, hübsch, sportlich. Vor allem bei den jungen Füchsen ist der „Alte“ sehr beliebt. Er tollt mit ihnen rum und erlaubt auch schonmal Quatsch zu machen. Doch auf einmal wird er alt und vergesslich, kommt zu Geburtstagen ohne Geschenk oder hat ein Geschenk dabei, aber niemand hat Geburtstag. Der Fuchs ist dement. „Viele Kinder machen die Erfahrung, dass sich der (Ur-)Opa plötzlich nicht mehr erinnern kann. Das ist schwierig für Kinder. Deshalb ist es wichtig, dass sich auch schon Kleine mit dem Thema auseinandersetzen, aber wir achten darauf, dass es lustvoll und lebendig wird“, erklärt Uwe Frisch-Niewöhner vom Kom’ma Theater, der den alten Fuchs mimt. Gezeigt wird die Geschichte am 19. Februar, 11 Uhr.
Mobbing in der Schule
„Ok, ich geb’ euch fünf Minuten, Bringen wir’s hinter uns.“ Das Theater Kohlenpott aus Herne bringt das Stück „Erste Stunde“ von Jörg Menke-Peitzheimer auf die Bühne. Die Klassenzimmerproduktion zeigt, wie es ist, gemobbt zu werden. Jürgen ist es gewohnt, ständig Ärger zu haben. Also stellt er sich in der ersten Stunde vor und hofft, dass es danach vorbei ist. „Es ist ein Mitmachstück, das den Schülern zeigen soll, dass man immer etwas zum Ärgern findet, wenn man nur danach sucht“, beschreibt Helmuth Hensen. Aufgeführt wird es am 20. Februar, um 15 Uhr.
Liebe und Leuchttürme
Ein Matrose fährt zur See. Seine Leuchtturmwärterin muss leider zu Hause bleiben. Fortan hält sie, ziemlich traurig, immerzu Ausschau nach ihrem Liebsten. Die Geschichte „Die Leuchtturmwärterin“ wird am 21. Februar, 15 Uhr, vom Ensemble „Het Houten Huis“ mit einfachen Mitteln für Kinder ab vier Jahren inszeniert – und sogar mit Live-Musik begleitet.
Junge Stücke-Autoren gesucht
108 Stücke sind in der Auswahl für den Niederländisch-Deutschen Autorenpreis, die die Jury in den nächsten Tagen sichten wird. „Das Niveau ist gleichbleibend hoch“, erklärt Helmuth Hensen, Festivalleiter von „Kaas & Kappes“. Ihm sei allerdings aufgefallen, dass weniger Stücke für ganz kleine Kinder geschrieben wurden. Die meisten richten sich an Jugendliche. Die Jury achtet bei der Auswahl nicht nur auf die Geschichte, sondern auch auf schöne Dialoge und ob sich die Ideen gut auf der Bühne umsetzen lassen. „Manchmal lese ich etwas, komme aber nicht rein, weil die Dialoge nur Papier sind“, berichtet etwa Theaterleiter Michael Steindl aus seiner täglichen Arbeit. Am 21. Februar wird der Preisträger dann bekannt gegeben.
Jugendliche, die sich an einem Theaterstück versuchen möchten, können sich noch beim Jugendautorenpreis „Lampenfieber“ bewerben. Junge Autoren bis 20 Jahre dürfen mit der ganzen Klasse oder alleine schreiben. „Wie viele Seiten der Text umfasst, ist egal, wichtig ist, dass es Dialoge sind“, so Hensen. Interessierte können ihre Stücke noch bis 13. Februar per Mail einsenden: lampenfieber@kaas-undkappes.de. Zu gewinnen gibt es 300 Euro und Eintrittskarten für das Theater. Die Preisverleihung findet am 20. Februar statt.