Duisburg. Viktoria von Grone ist mit 57 Jahren an Demenz erkrankt. Für sie kein Grund sich zurück zu ziehen, im Gegenteil. Sie sucht die Öffentlichkeit. Und die hat sie gefunden.
„Ich will anderen Mut machen. Irgendwie geht es weiter.“ Diese Sätze hat jeder schon einmal in der einen oder anderen Form gehört. Und doch ist er in diesem Fall ganz besonders. Denn Viktoria von Grone, die ihn gesprochen hat, ist an Demenz erkrankt Für sie kein Grund sich zurück zu ziehen, sich zu isolieren. Im Gegenteil. Sie sucht die Öffentlichkeit. Und die hat sie gefunden.
In der Kundenhalle der Hauptstelle der Sparkasse an der Königstraße. Denn dort ist jetzt die Ausstellung „Was gut für mich ist - Den eigenen Weg finden mit Demenz“ während der Öffnungszeiten zu sehen. Mit ihr als porträtierter Demenzkranker, die von der Hamburger Fotografin und Künstlerin Clauda Thoelen in Szene gesetzt wurde. Gefühlvoll, verspielt, versponnen, stark und schwach zu gleich.
Leben mit Demenz kann lebenswert gestaltet werden
Demenz? Das ist doch diese fürchterliche Krankheit, in der die Menschen nach und nach alles um sich herum vergessen. Eine albtraumhafte Vorstellung, die für viele direkt das Ende verkündet. Viktoria von Grone ging es anfangs auch so, als ihr 2012 mit 57 Jahren die Diagnose Demenz gestellt wurde. Doch die Duisburgerin ließ sich nicht hängen, kämpfte, vielleicht, sagt sie, weil das in der Familie liegt. Und dann lernte sie die Fotografin Claudia Thoelen kennen. Schnell war die Idee geboren, Viktoria von Groene zu portraitieren. Sich gemeinsam Bildmotive und passende Texte auszudenken und umzusetzen. Das haben sie dann zwei Jahre lang gemacht.
„Das hier ist keine Reportage, die den Alltag zeigt“, betont Claudia Thoelen und legt Wert auf die Feststellung, dass die Arbeit an der Ausstellung nur durch die Zusammenarbeit der Beiden funktionierte. Die Ausstellung zeigt, dass ein Leben mit Demenz nicht das Ende ist, sondern durchaus noch lebenswert gestaltet werden kann. Victoria von Grone hat das so beschrieben: „Das ist doch toll hier. Sonst hätte ich vielleicht schon alles vergessen.“
Die Wanderausstellung zu Demenz
Initiator der Ausstellung ist das Demenz-Servicezentrum Region Westliches Ruhrgebiet in Kooperation mit der Alzheimer Gesellschaft Ruhrgebiet und dem Forum Demenz.
Die Fotos sind bereits auf Wanderschaft gegangen und waren unter anderem bereits in Essen, Oberhausen und Mülheim zu sehen. In der großen Kundenhalle der Sparkasse Duisburg an der Königstraße bleibt die Ausstellung bis zum 26. Februar 2016 geöffnet.