Duisburg. . Dieses Jahr ist die Session mit knapp vier Wochen besonders kurz. Viele Veranstaltungen finden kurz hintereinander oder parallel statt.

Mit der Prinzenkürung am kommenden Samstag starten die Duisburger Jecken in eine besonders kurze Karnevalssession. „Wir können uns nicht daran erinnern, dass wir jemals so wenig Zeit hatten“, sagen Dirk Schickedanz und Klaus Fuhrmann von der Prinzengarde der Stadt Duisburg. Für die Karnevalisten bedeutet das vor allem: Terminstress.

Vier Wochen. „Das sind zwei Wochen weniger als sonst“, sagt Michael Reinbold, der am Samstag zur Tollität Prinz Michael I. ernannt wird. Vom 9. Januar bis zum Aschermittwoch am 10. Februar absolviert der Prinz über 200 Veranstaltungen. Er besucht Seniorenheime, Kindergärten und verbreitet bei Auftritten in Einkaufszentren oder Krankenhäusern gute Laune – von den vielen Abendveranstaltungen ganz abgesehen. „Die kurze Session hat ihre Vor- und Nachteile“, findet der Prinz in spe. „Ein Vorteil ist, dass ich die Session komplett mit meinem Jahrsurlaub abgedeckt bekomme“, sagt Reinbold, der im bürgerlichen Leben als Regierungsbeschäftigter beim Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste arbeitet.

Viel Prinz für wenig Session

Ebenso positiv sei, dass sich die Kosten für Reisen und Auslagen dank der kurzen Zeit für ihn und seinen Hofstaat reduzieren. Außerdem hat der Prinz zwischen den einzelnen Auftritten kaum Leerlauf. „Sonst hat man schonmal Wartezeiten dazwischen“, sagt er. Negativ dagegen: „Es ist schade, dass die schönste Zeit des Jahres so schnell vorbei ist.“ Immerhin sei Karnevalsprinz immer „ein Kindheitstraum“ gewesen“, sagt der rund zwei Meter große Jeck und scherzt: „Dafür bekommen die Duisburger diesmal viel Prinz in wenig Session.“

KarnevalFür die Prinzengarde bedeutet die kurze Session einen organisatorischen Mehraufwand. „Wir mussten die Termine enger legen und haben nun an einem Wochenende Veranstaltungen an zwei Tagen hintereinander“, erklärt Dirk Schickedanz. Schwierig sei es gewesen, namhafte Künstler zu verpflichten. „In dem kurzen Zeitraum bleiben viele in der Region, um kürzere Anfahrtswege zu haben.“ Streichen mussten die Verantwortlichen aber nichts. „Wir machen dieses Jahr aber nur einen Auftritt außerhalb Duisburgs, sonst waren es immer drei.“ Ob sich die kurze Session finanziell auswirken wird, stehe noch nicht fest. „Wir werden sehen, wie sich das auf den Kartenverkauf auswirkt“, sagt Schickedanz.

„Der Vorteil ist, dass man bis Aschermittwoch nicht mehr aus dem Karnevalsmodus heraus kommt“, freut sich Chef-Karnevalist Michael Jansen, der als Präsident dem Hauptausschuss Duisburger Karneval vorsitzt. „Natürlich entsteht für uns Offizielle in einer so kurzen Session auch Hetze“, weiß Jansen. Die Funktionäre müssen oft zwei Termine gleichzeitig wahrnehmen, „aus dem Auto raus und gleich wieder rein“. So lang wie im vergangenen Jahr (bis in den März hinein) müsse es aber auch nicht sein. „Da hatte man viel Leerlauf zwischendurch.“ Ob kurz oder lang: Sie alle freuen sich auf den Startschuss am Samstag. „Hauptsache ist doch, dass die Stimmung stimmt“, findet Jansen.

Prinzengarde stemmt volles Programm

Die 450 großen und 280 kleinen Orden sind bereits geliefert und poliert, die Session kann starten: Die Prinzengarde Duisburg legt am Freitag, 15. Januar, ab 19 Uhr los mit der Damensitzung im Duisburger Hof. „Die Veranstaltung ist fast ausverkauft, nur noch zwei Karten sind übrig“, sagt Geschäftsführer Dirk Schickedanz. Seit die Mercatorhalle umgebaut wird, nutzen die Jecken die Räume des Duisburger Hofs – alle Veranstaltungen finden dort statt.

Und so steigt auch die Herrensitzung am Freitag, 22. Februar, im großen Saal des Hotels. Diese beginnt um 19 Uhr, Karten kosten 26 Euro. „Diese sind im Vorverkauf, aber auch an der Abendkasse erhältlich.“ Im Programm: Das Showballett „Fauth Dance Company“, die Sängerin Ida Colada oder Comedian Markus Krebs. Am Samstag, 23. Januar, geht es um 18 Uhr lustig im Opernhaus im Stadttheater weiter, mit Parodien von „De Huusmeister vom Bundesdach“, Comedy von Georg Leiste, Bauchrednerei mit Tim Becker oder Zwiegesprächen zwischen Schlabber & Latz. „Im Anschluss geht es mit Musik im Duisburger Hof weiter“, sagen Dirk Schickedanz und Zahlmeister Klaus Fuhrmann. Eintritt: 28 bis 42 Euro.

Am Samstag, 30. Januar, lädt die Prinzengarde ausgewählte Gäste zum Herrenessen des Korps à la suite, bei dem Oberbürgermeister Sören Link mit dem Orden der Ehrenoffiziere ausgezeichnet wird. Beim Altweiberball am Donnerstag, 4. Februar, lassen es die Damen ab 20 Uhr im Duisburger Hof krachen (Eintritt 20 Euro). Zur letzten Veranstaltung vorm Rosenmontag feiern Jecken dann am Samstag, 6. Februar, beim Kostümball der Prinzengarde, die zusammen mit der KG Rote Funken einlädt. Ab 19 Uhr beginnt der Ball, der Eintritt kostet 11 Euro. Info: Karten für alle Veranstaltungen gibt es in der Geschäftsstelle, Am Alten Schacht 6, oder online: www.prinzengarde-duisburg.de

Am Samstag, 9. Januar, wird Prinz Michael I. im Steinhof gekürt. Die Veranstaltung ist bereits ausverkauft. In der Session 2017 soll die Prinzenkürung wieder in der Mercatorhalle stattfinden.

Dem Hauptausschuss Duisburger Karneval sind 36 Karnevalsgesellschaften angeschlossen, in denen sich etwa 3700 Erwachsene und ca. 570 Kinder aktiv einbringen. Info: www.hdk-ev.de