Duisburg. . „Delphi“ gebärt ihr Jungtier am Heiligabend. Die erfahrene Mutter bekam ihr Kind in nur 20 Minuten. Der Nachwuchs muss erstmal in Quarantäne bleiben

Das Geschenk ist gelungen: An Heiligabend hat Delfin-Dame „Delphi“ im Duisburger Zoo ein Jungtier zu Welt gebracht. Damit ist in dem Tierpark binnen weniger Tage das zweite Delfin-Baby geboren. Bereits am Dienstag hatte Daisy einen kleinen Jungen bekommen. Tierärztin Dr. Kerstin Ternes erklärt: „Delphi war für Weihnachten ausgezählt. Die Geburt hat nur 20 Minuten gedauert und ist problemlos verlaufen.“ Mit einem Startgewicht von 19,5 Kilo ist das noch namenlose Delfinbaby recht proper. Für Delphi, die selbst 1992 in Duisburg zur Welt kam, ist es nicht die erste Geburt. 2011 gebar sie bereits „Dörte“. Die große Schwester schaute der Mama denn auch neugierig zu.

Antiautoritäre Erziehung

„Das ist immer wieder ein Wunder“, freut sich Kersin Ternes. Schon morgens am Heiligabend hatten die Pfleger festgestellt, dass die Körpertemperatur bei „Delphi“ um ein Grad gesunken war – ein untrügliches Zeichen dafür, dass das Kind bald kommen sollte. Abends ging es los. „Als erstes sieht man die Schwanzflosse, die Fluke“, beschreibt die Expertin für Zoo-Tiere. Baby-Delfine können sofort schwimmen, werden in den ersten Tagen aber noch von der Mutter unterstützt. „Daisy ist eine sehr behütende Mutter, während Delphi einen eher antiautoritären Erziehungsstil pflegt. Sie achtet schon darauf, dass die Kleinen versorgt sind, allerdings muss ihr Nachwuchs schnell selbstständig werden, weil die Mama auch mal faul ist“, weiß Kerstin Ternes. Andererseits seien die Kinder von Delphi dadurch sehr robust.

Der Nachwuchs von „Delphi“ schwimmt im Windschatten.
Der Nachwuchs von „Delphi“ schwimmt im Windschatten.

Die ersten 50 Tage verbringen die Kleinen mit ihren Müttern noch in Quarantäne. Die Zoo-Mitarbeiter kontrollieren regelmäßig, ob der Nachwuchs auch genug getrunken hat. Außerdem werden täglich Blutproben genommen. Ursprünglich hatte der Tierpark ein bisschen Sorge, weil er über die Feiertage keine Blutproben an sein Stammlabor schicken konnte. „Nachdem wir das mitgeteilt haben, gab es eine Welle der Hilfsbereitschaft und es hat sich ein Duisburger Krankenhaus gemeldet, das für uns die Proben auswertet.“ Es sei übrigens ganz normal, Delfinblut in humanmedizinischen Laboren zu untersuchen – die Säugetiere seien schließlich nur schwerlich vergleichbar mit Hunden und Katzen.

Wenn alles gut geht, könnten die jungen Delfine dann im Februar das erste Mal den Zoo-Besuchern vorgestellt werden. Erst dann sollen auch Namen für die beiden ausgesucht werden. Welche, steht noch nicht fest, aber es werden auf jeden Fall Namen mit D sein.