Duisburg. . Auf Einladung der chinesischen Partnerstadt verbrachten Lea Thome und Laura-Paulina aus Duisburg Jung drei Monate in der Acht-Millionen-Metropole.
Drei Monate lang raus aus der Schule, rein in eine Millionen-Metropole und in eine völlig andere Kultur: Laura-Paulina Jung und Lea Thome sind zurück von einem Schüleraustausch in der chinesischen Partnerstadt Wuhan. „Das war eine tolle Zeit“, sind sich beide einig, als sie im Rathaus von ihren Erlebnissen berichten.
Zustande kam die Reise auf Initiative der chinesischen Gastgeber. „Wir haben die Anfrage bekommen und sind gemeinsam mit dem Schulamt auf die Suche gegangen“, berichtet Heike Maus aus dem Bürgermeisterbüro. Letztlich fiel die Wahl auf die 18-jährige Laura-Paulina, die am Sophie-Scholl-Berufskolleg eine Ausbildung zur Gymnastik-Lehrerin absolviert, und die 15-jährige Lea, die das Hamborner Abtei-Gymnasium besucht.
Mit offenen Armen empfangen worden
„Wir sind mit offenen Armen empfangen worden“, schwärmt Laura-Paulina von der chinesischen Gastfreundschaft. Eine internationale Klasse war in einer Schule eigens eingerichtet worden für insgesamt 22 Jugendliche aus allen Partnerstädten von Wuhan – die beiden Duisburger Schülerinnen lernten dort Chinesisch mit Gleichaltrigen aus Frankreich, den Niederlanden, Japan, Ungarn, Südkorea, Schweden, Österreich, Thailand, England und Russland. „Da sind viele Freundschaften entstanden, die sicher auch über den Austausch hinaus weiter bestehen“, berichtet Lea Thome.
Den chinesischen Unterricht erlebten sie jeweils montags. „Ich hatte mir den Unterricht eigentlich strenger vorgestellt“, berichtet Laura-Paulina, „es war aber eigentlich ziemlich locker.“
Untergebracht waren die Jugendlichen unter der Woche in der Schule, an den Wochenenden in chinesischen Gastfamilien mit gleichaltrigen Kindern. „Mit ihnen haben wir viele Ausflüge gemacht, die Sehenswürdigkeiten von Wuhan und der Umgebung kennengelernt“, sagt Laura-Paulina.
Schule von 7.15 bis 21.30 Uhr
Große Klassen gibt’s auch in China: 35 Schüler sind die Regel, ebenso Uniformen. Der Schultag ist wesentlich länger: „Unterricht ist von 7.15 Uhr bis 20 Uhr, für einige auch bis 21.30 Uhr“, erklärt Lea. Einmal am Tag versammelt sich die Schulgemeinde zur kollektiven Lockerungsübung auf dem Hof. „Activity break“, werde das genannt, erklärt Laura-Paulina, „eine Art Kung-Fu-Übungen mit acht Wiederholungen.“ Nebeneffekt für die beiden Schülerinnen: Chinesisch zählen können sie nun perfekt.
Groß, lange blonde Haare – jemand wie die 18-jährige Laura-Paulina fällt auch im Gewimmel einer Acht-Millionen-Stadt auf. „Wir sind oft angesprochen worden“, sagt sie, „keine Ahnung, wie viele Chinesen nun ein Foto von und mit mir haben.“ Gemeinsam mit der Gruppe erkundeten beide das Nachtleben: „Leere Straße wie bei uns zu späterer Stunde gibt es in Wuhan nicht. Dafür sehr viel Verkehr und alle fahren wie sie wollen. Die Menschen besuchen Nachtmärkte, Karaoke-Lokale, spielen Billard oder Mahjong und kaufen Street-Food, das überall angeboten wird.“
Auch Besuch aus der Heimat gab’s für die jungen Frauen: OB Sören Link und der ehemalige Bundestagsabgeordnete Hans Pflug, mit einer Delegation im September zu Besuch in der Partnerstadt, fanden Zeit, um bei Lea und Laura-Paulina vorbeizuschauen.
Link: Austausch soll fortgesetzt werden
Ihr solltet Pioniere sein“, sagte OB Sören Link, der die Schülerinnen, deren Eltern und Vertreter ihrer Schulen im Mercator-Saal des Rathauses begrüßte. „Ich hoffe, dass es nicht der letzte Austausch mit Wuhan war.“
Vor allem seitens der chinesischen Partnerstadt gebe es ein reges Interesse, Kinder- und Schülergruppen nach Duisburg zu schicken, die Bereitschaft sei da, dieses zu erwidern. „Wir werden versuchen, den Austausch mit Leben zu füllen“, so Link.