Duisburg. . Ioanna Farmakis engagiert sich ehrenamtlich für das Schulprojekt „Immersatt“. Das verhilft der Studentin aus Neudorf zu einem Stipendium für ein Praktikum in Kenia.
An ihrem vorerst letzten Tag bei den „Immersatt“-Kindern an der Klosterstraße muss Ioanna Farmakis viele Schüler noch einmal kräftig drücken. „Kommst du denn auch wieder zu uns zurück?“, lautet die immer wieder die gleiche Frage. „Klar“, sagt die 25-Jährige dann, „bald bin ich wieder da.“ Zunächst hebt aber am 27. Januar ab nach Kenia. In Nairobi hat sie ein Stipendium von der Organsisation „Praktikawelten“ bekommen. Der damit verbundene Auftrag: Acht Wochen Sozialarbeit in einer Kindertagesstätte der Landeshauptstadt.
„Ich hab’ eine soziale Ader“, sagt Ioanna Farmakis über sich. Mutter Deutsche, Vater Grieche – aufgewachsen ist sie auf Thassos, Griechenlands nördlichster Insel, seit 2008 lebt sie in Neudorf und studiert Fachübersetzen für Englisch und Spanisch an der Universität Köln. Ehrenamtlich engagiert sie sich seit langem: Beim Auslandssemester in Alicante in einem Obdachlosenprojekt des örtlichen Roten Kreuzes, bei „Immersatt“ seit bald zwei Jahren. Den Kontakt zum Projekt, das Frühstück, Mittagessen und Betreuung für Schulkinder bereitstellt, fand die 25-Jährige über die städtische Internet-Seite. „Ich bin einfach vorbeigekommen, seither bin ich einmal pro Woche hier im Einsatz.“
Traum von Afrika geht in Erfüllung
Mit dem Stipendium geht ihr ganz persönlicher Traum von Afrika in Erfüllung: „Da wollte ich immer schon mal hin.“ Normalerweise müssen die Teilnehmer bei „Praktikawelten“ die Reisekosten tragen, nur für die Stipendiaten werden Flug, Versicherungen und auch der Aufenthalt in einer Gastfamilie bezahlt.
Ioanna Farmakis ebnete sich der Weg nach Kenia über ihr Ehrenamt. „Nicht Noten sind ausschlaggebend, sondern soziales Engagement“, berichtet sie. „geholfen hat mir sicher auch ein tolles Referenzschreiben von Immersatt“.
Spannend wird’s nach der Ankunft. „Ich werde bei einer Familie wohnen und in der Kita mit Kindern arbeiten, die zwischen einem und fünf Jahre alt sind“, sagt die Studentin, „weitere Infos habe ich noch nicht“. Die Verständigung wird kein Problem, glaubt sie. Kisuaheli, Verkehrssprache in Kenia, spricht sie nicht, „aber Englisch können die Kenianer auch.“ Ihren 26. Geburtstag wird sie in Ostafrika feiern und auch ein zweiter Höhepunkt der Reise ist fest geplant: Drei Tage Safari im Masai-Mara-Nationalpark. „Ich liebe Elefanten“, sagt Ioanna Farmakis.
Freiwilligenarbeit, Praktika und Sprachkurse
Praktikawelten wurde 2004 in Berlin gegründet und unterhält Büros in München und Hamburg.
Die Organsiation ermöglicht jungen Menschen ab 14 Jahren die Möglichkeit, über High School-Programme, Work & Travel, Freiwilligenarbeit, Praktika und Sprachkurse andere Länder kennenzulernen. Infos auf: www.praktikawelten.de