Duisburg. . Ein umfassendes Angebot von Frühstück bis Kultur wird für Kinder und Jugendliche geboten. Für die nötigen Finanzen sorgen Mitglieder und die Duisburger Wirtschaft.
2.461.859 Frühstücksbeutel für Kinder haben die Helfer von Immersatt seit dem 1. Januar 2010 gepackt – eine imposante Zahl. Kinder, die hungrig und ohne Pausenbrot zur Schule gehen, waren der Anlass, den Kinder- und Jugendtisch zu gründen, heute vor genau zehn Jahren.
Morgens um kurz nach 6 Uhr kommt die „Schmierstraße“ in Gang, berichtet Immersatt-Geschäftsführerin Nicole Elshoff. Brote werden geschmiert, Obst und ein Getränk kommt dazu, und dann geht’s per Auto zu 28 Schulen, die entsprechenden Bedarf angemeldet haben. 800 Schulfrühstücke gehen an Unterrichtstagen auf Tour, eine weitere Schule kommt eventuell in Kürze hinzu. Auch die Flüchtlingswelle macht sich schon bemerkbar, vier bis fünf Willkommensklassen werden auch schon mit Frühstück versorgt.
Immer weniger Lebensmittelspenden
Das benötigte Brot spendet ein großer Duisburger Bäckereibetrieb, Butter und Käse ein entsprechender Hersteller. Ansonsten werden Lebensmittelspenden eher weniger, weil der Handel heute vorsichtiger kalkuliert als noch vor ein paar Jahren und weniger übrig bleibt, hat Elshoff gemerkt: „Heute müssen wir schon zukaufen.“
Fröhliche Kinderstimmen sind an der Klosterstraße fast den ganzen Tag zu hören. 50 Kinder werden in Immersatt-Hauptstelle auch nach der Schule betreut, 30 weitere in der Ruhrorter Dependance, weitere in Jugendzentren. 200 Mittagessen gibt es täglich, Hausaufgabenbetreuung, Nachhilfe, Spiel, Sport, Kultur. Essen ist längst nicht mehr alles, was Immersatt leistet, es gibt unter anderem eine Trommelarbeitsgemeinschaft für die Kinder und Deutsch-Kurse für Mütter, Rat und Hilfe für die unterschiedlichsten Lebenslagen und Probleme sowie ein Angebot auch für jeweils eine Ferienhälfte mit Programm für die Kinder von Kletterpark bis Marktbesuch.
Immersatt erreicht täglich 2000 Jugendliche
Damit nicht genug. Immersatt betreibt an zehn Schulen die Bibliotheken, die nicht nur Lektüre bieten, sondern auch die Möglichkeit, am Computer zu arbeiten. Jetzt vor Weihnachten wird unter anderem durch den traditionellen Wunschbaum im Einkaufszentrum „Forum“ 800 Weihnachtsgeschenke für bedürftige Kinder und Jugendliche zusammenkommen. 2000 junge Duisburger werden im Durchschnitt täglich über die diversen Immersatt-Angebote erreicht.
Fünf hauptamtliche Mitarbeiter werden unterstützt von rund 20 zwei-Euro-Jobbern, Praktikanten, Umschülern und etwa 30 ehrenamtlichen Helfern.
360.000 Euro braucht Immersatt pro Jahr. Gut 300 Förder- und Vollmitglieder helfen dabei, vor allem aber auch eine ganze Reihe von Unternehmen vom Handwerksbetrieb bis zum Großkonzern. Dass es bei dieser breiten und verlässlichen finanziellen Unterstützung für Immersatt auch in Zukunft bleibt, ist der größte Wunsch von Geschäftsführerin Nicole Elshoff zum Zehnjährigen.