Duisburg. Die Polizei ermittelt gegen drei Fahrkartenkontrolleure: Sie sollen einem Schwarzfahrer vor den Kopf getreten haben. Der Mann musste ins Krankenhaus.
Schwerer Übergriff durch DVG-Sicherheitskräfte auf einen „Schwarzfahrer“: Die drei Security-Leute (26, 27 und 35 Jahre) sollen laut Zeugenaussagen am Dienstag um 14.30 Uhr vor dem Averdunk-Center bei einer Auseinandersetzung einem jungen Mann einen Tritt vor den Kopf verpasst haben. Ermittelt wird gegen das Trio laut Polizei wegen gefährlicher Körperverletzung. Der Täter kam erst ins Krankenhaus, jetzt sitzt er selbst im Polizeigewahrsam.
Die Kontrolleure hatten den jungen Mann am Vormittag erstmals ohne Fahrausweis in der Straßenbahnlinie 903 angetroffen. Sie nahmen seine Personalien auf. Am Nachmittag trafen die DVG-Kräfte in der 903 erneut auf den Mann, der wieder „schwarz fuhr“. Diesmal gab er andere Personalien an. Zur Feststellung der Identität wollten die Kontrolleure den Ertappten vom Hauptbahnhof zur City-Wache der Polizei ins Averdunk-Center bringen, so DVG-Sprecher Helmut Schoofs.
DVG droht bei Bestätigung mit personalrechtliche Konsequenzen
Unmittelbar vor dem Eingangsbereich sei es laut Polizei zu einer körperlichen Auseinandersetzung zwischen den Personen gekommen, in deren Verlauf besagter Tritt vor den Kopf des jungen Mannes erfolgte. Er erlitt laut Polizei Hämatome und Schürfwunden im Gesicht und verbrachte die Nacht zur Beobachtung im Krankenhaus. Als ihn dort zwei Polizisten am Mittwochmorgen zur Sache anhören wollten, habe der Mann erheblichen Widerstand geleistet und die Beamten beleidigt. Er wurde festgenommen und kam ins Gewahrsam. Seine Identität ist immer noch nicht geklärt.
„Wir tolerieren ein solches Verhalten nicht“, so DVG-Mann Schoofs mit Blick auf die Kontrolleure. Sollten sich die Vorwürfe bestätigen, hätte dieser Vorfall auch personalrechtliche Konsequenzen.