Duisburg. . Ihre Dialogpredigt bei der 11. Barbarafeier der Hüttenwerke Krupp-Mannesmann nutzen Armin Schneider und Bernhard Lücking zu einem Appell an die Gastfreundschaft.
Ihre „Dialogpredigt“ bei der Barbarafeier der Hüttenwerke Krupp-Mannesmann (HKM) nutzten der Superintendent des Ev. Kirchenkreises, Armin Schneider, und der katholische Stadtdechant Bernhard Lücking am Sonntagabend zum nachdrücklichen Appell an die Gastfreundschaft gegenüber Flüchtlingen und Zuwandern. Beide wandten sich vor über 1000 Gästen in der stimmungsvoll geschmückten Halle energisch gegen Hassbotschaften und Stammtischparolen: „Toleranz kennt keine Grenzen.“ Dabei verlas Pastor Rolf Schragmann die Worte von Bernhard Lücking, der wegen Erkrankung absagen musste.
„Ich war fremd und ihr habt mich aufgenommen.“ Dieses Wort des Matthäus-Evangeliums, verlesen von OB Sören Link, stellten die Protagonisten der christlichen Kirchen in Duisburg ihrer Predigt beim größten ökumenischen Gottesdienst in der Stadt voran. Jesus unterscheide nicht zwischen guten und schlechten Zuwanderern, sagte Armin Schneider: „Auch Gott fragt nicht: Was glaubst du? Er erklärt alle Menschen durch sein schöpferisches Wort zu seinem Ebenbild.“
Die Aufnahme von Fremden gehöre deshalb als „leibliches Werken der Barmherzigkeit“ zum christlichen Selbstverständnis, erinnerte Lücking. „Die aktuelle Flüchtlingsproblematik ist deshalb eine Frage unserer Identität“, so der Stadtdechant. Barmherzigkeit gelte allen, „auch wenn manche Politiker, die das große C hochhalten, das als romantisch abtun.“
Friedliches Zusammenleben
Die beiden Geistlichen lobten die vielen ehrenamtlichen Helfer und Spender, für die „Willkommenskultur nicht nur ein schönes Wort, sondern eine Herausforderung ist“. Sie verdienten größte Anerkennung und Respekt. Armin Schneider und Bernhard Lücking riefen gemeinsam auf zum Aufbau von Beziehungen und Freundschaften, zum friedlichen Zusammenleben ohne Rücksicht auf Herkunft, Kultur und Glauben. „Dass Synagoge, Moscheen und Kirchen zum Wahrzeichen dafür werden ist mein Traum von Duisburg und ein adventlichen Symbol“, schloss der Superintendent.
Mit einem Appell, „auch in schwerer Zeit den Optimismus nicht zu verlieren“, dankte Peter Gasse den Predigern für ihre deutlichen Worte. „Wir haben keinen Grund, die Köpfe hängen zu lassen“, so der Arbeitsdirektor der HKM. Sein Dank galt ebenso wie der von Geschäftsführer Rolf Höffken dem Organisationsteam, das mit seiner Arbeit zum 10. Jahrestag der Veranstaltung einmal mehr für eine stimmungsvolle Industriekulisse gesorgt hatte.
HKM Barbarafeier
Philharmoniker, Jazz und Trinitatis-Gospelchor
Den kulturellen Anspruch der Barbarafeier unterstrichen das Streichquartett der Philharmoniker, die 50 Sänger des Gospelchors Trinitatis und der Ungelsheimer Posauenchor.
Das Programm hatte einmal mehr Okko Herlyn zusammengestellt, der selbst mit seinen „Duisburg Voices“ auf der Bühne stand und mit dem Saxophonisten Axel Kaden Jazz-Improvisationen beitrug.