Duisburg. Als seine Frau leblos neben ihm lag, begann für Patrick Janz ein Wettlauf mit der Zeit. An seiner Seite per Telefon: Ein Feuerwehrmann der Leitstelle Duisburg.

Anke Janz reagierte nicht mehr, atmete nicht mehr. Dass ihr Mann Patrick sie dennoch ins Leben zurück holen konnte, verdankt die Familie der routinierten Hilfe der Duisburger Feuerwehr. Die Familie war jetzt nebst der beiden Kinder Brandon Lee und Samantha in der Leitstelle, um den Lebensrettern persönlich zu danken.

Ein Blick zurück: Am 16. Juni, als seine Frau plötzlich wie tot neben ihm lag, rief Patrick Janz die Feuerwehr an und geriet an Hauptbrandmeister Frank Redmann. Der reagierte sofort, half dem Vater, eine Herzdruckmassage durchzuführen, ließ ihn laut zählen, damit er aus der Ferne den Rhythmus überwachen kann. Parallel organisierte der Feuerwehrmann Notarzt und Rettungswagen, die sich auf den Weg machten - und informierte sie auch darüber, dass gerade eine Telefonreanimation läuft.

Patrick Janz (li.) ließ sich von Hauptbrandmeister Frank Redmann (mitte) am Telefon bei der Reanimation seiner Frau Anke Janz begleiten. Sie kamen mit den Kindern Brandon Lee und Samantha in die Feuerwache. Mit dabei: Oberbrandmeister Michael Urselmann (rechts).
Patrick Janz (li.) ließ sich von Hauptbrandmeister Frank Redmann (mitte) am Telefon bei der Reanimation seiner Frau Anke Janz begleiten. Sie kamen mit den Kindern Brandon Lee und Samantha in die Feuerwache. Mit dabei: Oberbrandmeister Michael Urselmann (rechts).

Frau kam in die Herzklinik

Erst als seine Kollegen vor Ort waren und die Reanimation übernahmen, legte Redmann auf. Später sah er im Einsatzprotokoll, dass Anke Janz in eine Herzklinik in Duisburg gebracht wurde. Sie überlebte, konnte nach einigen Wochen das Krankenhaus in Richtung Reha verlassen und ist inzwischen wieder fit.

Jetzt kamen sie in die Leitstelle. Feuerwehrmann Frank Redmann freute sich über den Besuch der Familie: „Als ich die Ehefrau mit den beiden Kindern begrüßen durfte, war das ein sehr emotionaler Moment für alle Beteiligten. Sofort erinnerte ich mich an die Telefonreanimation."

2000 Anrufe täglich

Nach Angaben der Feuerwehr sind alle Disponenten in der Leitstelle geschult darin, Telefonreanimationen durchzuführen. Trotzdem seien solche Telefonate besonders belastend. Insgesamt werden in Duisburg rund 75.000 Einsätze im Rettungsdienst gefahren, unterstützt durch Hilfsorganisationen und Notärzte.

Dazu kommen täglich bis zu 2000 Anrufe täglich in der Leitstelle an, aus denen sich bis zu 300 Einsätze für Feuerwehr oder Rettungsdienst ergeben. (aka)