Duisburg. . Danny Gießner drückt seine Liebe zum Ruhrpott auf Kürbissen aus. Diesmal lässt der Hobby-Künstler die Landmarke in Wanheim-Angerhausen leuchten.

Er ist in Karl-Marx-Stadt, dem heutigen Chemnitz, geboren, aber längst begeisterter „Wahl-Ruhri“, wie Danny Gießner selbst sagt. Als Blogger auf Wahlheimat Ruhr beschreibt der 39-Jährige seine Liebe zum Pott, die er seit drei Jahren zu Halloween noch auf eine ganz besondere Weise ausdrückt. In Form von leuchtenden Kürbissen mit speziellen Ruhrgebietsmotiven. In diesem Jahr hat Danny Gießner „Tiger and Turtle“, die ebenso berühmte wie beeindruckende Landmarke auf der Heinrich-Hildebrand-Höhe in Wanheim-Angerhausen ausgewählt.

Der Premieren-Kürbis mit Ruhrgebietsmotiv: die Zeche Zollverein in Essen.
Der Premieren-Kürbis mit Ruhrgebietsmotiv: die Zeche Zollverein in Essen. © Gießner

Seit der Geburt seiner mittlerweile acht und zwölf Jahre alten Kinder haben der Projektmanager für E-Commerce und seine Frau Gerlinde das Kürbisschnitzen für sich wieder entdeckt. Und der Nachwuchs hat mit der Zeit steigende Ansprüche. Da reichen die üblichen Fratzen schnell nicht mehr aus. Drachenmotive sollen es schon sein oder auch Comic-Figuren.

Ein weiteres Hobby kommt dem Mülheimer dabei zu Gute. Er zeichnet gerne – mit Vorliebe Fördertürme. Und so hat er vor drei Jahren die Idee zu seinem ersten Ruhrpott-Kürbis. Den ziert die Zeche Zollverein in Essen, 2014 folgt das Dortmunder U, an dem er täglich auf dem Weg zur Arbeit vorbeikommt. Vor einigen Wochen besichtigt Danny Gießner „Tiger and Turtle“ in Duisburg. „Schon der Anblick aus der Ferne hat mich begeistert. Diese verschwurbelte Form finde ich einfach klasse.“

Arbeit dauert mehrere Stunden

Der zweite Ruhrpott-Kürbis: das Dortmunder U.
Der zweite Ruhrpott-Kürbis: das Dortmunder U.

Er entschließt sich, die einer Achterbahn nachempfundenen Landmarke, ein Kunstwerk von Heike Mutter und Ulrich Genth, das im Rahmen der Kulturhauptstadt Ruhr.2010 entwickelt worden ist, auf seinem dritten Ruhrpott-Kürbis zu verewigen. Dazu macht er ein Foto, mit dessen Hilfe er eine vereinfachte Zeichnung anfertigt, die er auf den ausgehöhlten Kürbis klebt. Der wird dann Punkt für Punkt mit einer Nadel bearbeitet. Danach zieht der 39-Jährige die Schablone ab und gestaltet das Motiv weiter aus. Mehrere Stunden dauert die Arbeit. Den fertigen Kürbis hat Danny Gießner auch diesmal mit einer Kerze ins Fenster gestellt – zur Freude seiner Familie, Freunde und Bekannten.

„Es ist allerdings vergängliche Kunst“, sagt er. „Nach fünf bis sechs Tagen sinkt der Kürbis langsam in sich ein, fängt dann irgendwann zu faulen und muss weggeschmissen werden.“ Doch eins ist in Anlehnung an eine alte Fußball-Weisheit sicher: Nach dem Ruhrpott-Kürbis ist vor dem Ruhrpott-Kürbis. „Die Leute fragen mich mittlerweile kurz vor Halloween schon, was ich als nächstes machen werde“, erzählt Danny Gießner. „Ich weiß es noch nicht.“ An Motiven mangelt es im Ruhrgebiet – und auch in Duisburg – auf jeden Fall nicht.