Neumühl. . Die Kaufmannschaft hatte zur Gruselparty eingeladen. Asylbewerber freuten sich über das abgedrehte Angebot.

Auf der Holtener Straße vorm Modehaus Kierdorf wehte am Wochenende ein leichter Hauch von Abenteuer, Mystik und Zauberei. Eine Woche vor Halloween (31. Oktober) veranstalteten die Neumühler Kaufleute um Tobias Kierdorf ein abwechslungsreiches Gruselfest für Jung und Alt.

Dabei waren auch Gaukler, Jongleure, Zauberer „Ulrenreich, der Schelm“ sowie der Neumühler Autor Dieter Ebels, der aus seiner Fantasy-Trilogie für schaurige und spannende Momente sorgte. Der Erlös des Halloween-Wochenendes floss in die Kassen der Offenen Jugendarbeit (OfJu) Neumühl. „Das war Gruseln zum Wohl Neumühler Jugendlicher“, resümierte Kierdorf die Veranstaltung, der sich kurzerhand als Ritter verkleidet hatte.

Am Samstagnachmittag war aber im Vergleich zu den vergangenen Jahren eher wenig los, fand Dennis Lambrecht, der sich als Horrorfigur verkleidete und große Freude hat, in andere Rollen zu schlüpfen. Lambrecht: „Ich finde, dass das Fest dieses Jahr zu klein ist und einige Sachen fehlen. Ich vermisse die leckere Wildschweinbratwurst.“

Nächstes Jahr wieder größeres Fest

In der Tat war das Gruselfest in diesem Jahr kleiner gehalten, da die Kosten sonst einfach wohl zu groß wären und es schon in diesem Jahr diverse öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen gab. „Außerdem steht ja bald unsere imposante Weihnachtsbeleuchtung mit der dreizehn Meter hohen Tanne an“, sagte Tobias Kierdorf, der sich aber für das nächste Jahr wünscht, dass das Halloween-Wochenende wieder im „größeren Stil“ gefeiert wird.

Dennoch kamen die Spannung und der Spaß am Samstag und am verkaufsoffenen Sonntag keinesfalls zu kurz. Dafür sorgte schon der Gaukler, Jongleur und Zauberer „Ulrenreich, der Schelm“. Der Feuerjongleur beeindruckte mit lustigen Sprüchen und einer ausgereiften Darbietung die zahlreichen Gäste. Unter ihnen auch jede Menge Bewohner des Landesasyls St. Barbara. „Wir freuen uns sehr, dass auch unsere neuen Mitbürger das Halloween-Fest so gut annehmen. Sie waren beim Kegeln natürlich eingeladen und mussten nichts bezahlen“, sagte „Hexe“ Mina (19), Bundesfreiwillige beim Jugendzentrum Einstein, die tatkräftig mithalf. Ahmed aus Syrien fand die Grusel-Show gelungen. „Ich kenne das aus meiner Heimat nicht. Ich finde den Feuerjongleur toll“, sagt der Elfjährige. Mindestens genauso spannend, dafür aber definitiv tiefgründiger, ging es zuvor bei Dieter Ebels zu. Der Autor las aus seiner dreiteiligen Fantasy-Geschichte.