Duisburg.. Kunden kommen sogar aus dem Ausland nach Marxloh, um sich fürs Fest einzukleiden. Viele Geschäfte im Stadtteil werden von Migranten geführt.

Wenn’s um Brautmode und Festtagskleidung geht, ist die Weseler Straße die erste Adresse. Kunden kommen sogar aus dem benachbarten Ausland bis hin nach Frankreich. Und was ist sonst mit Einkaufen in Marxloh: „Die Grundversorgung ist gewährleistet, aber recht eingeschränkt“, sagt Thomas Terschüren vom Runden Tisch Marxloh, der sich ehrenamtlich um Stadtteil und Einwohner kümmert.

Die üblichen Discounter finden sich auch in Marxloh. Lebensmittel gibt’s in diversen Geschäften, die überwiegend von Migranten geführt werden. Soeben neu eröffnet wurde ein weiteres Lebensmittelgeschäft im Im Brahm-Center am August-Bebel-Platz. „Aber der typische deutsche Metzger fehlt“, sieht Haydar Özbas, ebenfalls am Runden Tisch aktiv, eine Lücke im Angebot. Zumal auch auf dem Wochenmarkt auf dem Bebel-Platz das Textilangebot zulasten der Lebensmittel stark zugenommen habe.

An Bekleidungsgeschäften ist kein Mangel, solange der Kunde es festlich will. Dann allerdings findet er an Weseler und Seitenstraßen ein Rundum-Angebot: Brautmodenateliers, Juweliere, Blumengeschäfte, auf Hochzeitsbedarf spezialisierte Konditoren und Drucker.

Ein großes Schuhgeschäft ist nach wie vor zu finden, Haushaltswaren führen etliche Lebenmittelläden, ein umfassendes Angebot an Weißer Ware, Kommunikations- und Unterhaltungselektronik bietet der Media-Markt, ein „Magnet für Marxloh“, so Özbas. Was dagegen „definitiv“ fehle, sei eine Buchhandlung oder zumindest eine Möglichkeit, Schulbücher zu bestellen.

Verkehrsverbindung ist gut

Rund um die Gesundheit kann Marxloh im Duisburger Stadtteilvergleich locker mithalten mit Ärzten fast aller Disziplinen, Apothekern, Optikern und Hörgeräte-Spezialisten. Ein großer Drogeriemarkt ist vor Ort und ein Woolworth mit seinem typischen Warensortiment. Eine Poststelle gibt’s und die Sparkasse.

Das gastronomische Angebot in Marxloh ist so bunt wie die Bevölkerung. „Wir haben alles“, sagt Özbas und zählt auf: „Pommes, Pizza, Döner, Currywurst, Chinese.“ Dass ein Eis-Café aufgegeben hat, schmerzt etwas. Normale Kneipen? „Gibt’s, aber wenige“, sagt Terschüren.

Überhaupt nichts zu klagen gibt’s in Sachen Verkehrsverbindungen. „Besser geht’s nicht“, schwärmt Özbas und verweist auf die nahen Autobahnen und die Stadtbahnlinie mitten durch Marxlohs Mitte. Bei den Parkplätzen sehen Terschüren und Özbas noch Bedarf, vor allem samstags werde es eng an Weseler Straße und August-Bebel-Platz.

Unter Strich, so die beiden Marxloh-Aktivisten, sei ihr Stadtteil unverkennbar geprägt von Multi Kulti: „Und alle leben friedlich zusammen.“ Leider gebe es kleine Gruppen, die das „Musterbeispiel für Integration“ überschatten.