Duisburg. Schmerzendes Sodbrennen ist das Thema des nächsten WAZ-Medizinforums am 30. September im Duisburger Johanniter-Krankenhaus.
Wenn mal das zu schwere, zu scharfe oder zu fette Essen buchstäblich aufstößt, dann hilft oft die Hausapotheke. Doch viele Tausende haben chronisch das, was man landläufig Sodbrennen nennt: Reflux, sagt der Facharzt. Wie Reflux behandelt werden kann, erklärt das WAZ-Medizinforum am Mittwoch, 30. September, im Johanniter-Krankenhaus in Rheinhausen, für das sich Betroffene ab sofort unter der WAZ-Servicenummer 0800 60 60 710 anmelden können.
Sodbrennen, das ist nur das Symptom, das eigentliche medizinische Problem liegt „tiefer“ – am Übergang zwischen Speiseröhre und Magen. Denn dass die Magensäure oft schmerzhaft nach oben wandert, liegt daran, „dass der komplizierte Ventilmechanismus zwischen Speiseröhre und Magen nicht mehr richtig funktioniert“, erklärt Dr. Alexander Meyer, Chefarzt der Chirurgischen Klinik am Johanniter-Krankenhaus.
Magensäure kommt hoch
Ein Muskel am Mageneingang sorgt normalerweise dafür, dass die Magensäure dort bleibt, wo sie hingehört. Doch Muskeln können schwächeln, ebenso wie Bindegewebe, so dass Refluxpatienten sich oft erst ab dem 50. Lebensjahr beim Arzt einfinden. Auch ein Zwerchfellbruch kann den Schließmuskel absacken lassen, so dass das Ventil die Magensäure nicht mehr absperren kann.
Symptome des Reflux können aber nicht nur das Sodbrennen sein, das brennt, schmerzt und die Speiseröhre angreift. Auch wenn die Stimme dauerhaft heiser ist oder der Patient sich ständig räuspern muss, rät der Chefarzt dazu, den Arzt aufzusuchen.
Genauer hinsehen per Magenspiegelung
Der wird meist zunächst mit Säureblockern oder Säurehemmern den Reflux konservativ mit Medikamenten behandeln. Wenn das hilft, ist gut, doch treten die Beschwerden danach wieder auf, „sollte man schon mal genauer hinsehen“, so der Mediziner. Und zwar mit einer Magenspiegelung und endoskopischen Untersuchung, die die Speiseröhre und den Mageneingang untersucht.
„Es gibt Patienten, die müssen dauerhaft Medikamente nehmen“, weiß Dr. Alexander Meyer. Doch die haben oft Nebenwirkungen und lindern eben nur die Symptome, nicht die Ursache der Muskel- und Gewebeschwäche und haben ebenso wie die angeratene Umstellung der Lebensweise – also Essensumstellung, Verzicht auf Rauchen und Alkohol – ihre Grenzen.
Und dann kann der Chirurg zum Einsatz kommen. Auf dem Medizinforum wird der Chefarzt vorstellen und erklären, wie die Chirurgen mit einer heutzutage gängigen Standard-Operation die Außenhaut des Magens wie eine Manschette um Mageneingang und Speiseröhre legt, um damit die Ventilfunktion wieder herzustellen. Das ist heute als minimal-invasive Operation mit kleinen Schnitten möglich. Meist komplikationsfrei und erfolgreich stellt sich die Besserung sofort ein: „Das ist ein echter Aha-Effekt“, verspricht der Chirurg.