Duisburg. . Im Programm der Dokumentarfilmwoche für Kinder und Jugendliche „doxs!“ geht es um sehr unterschiedliche Anfänge und Wendepunkte.

Das Programm der Dokumentarfilmwoche für Kinder und Jugendliche „doxs!“, die Kulturdezernent Thomas Krützberg den „seit 14 Jahren gleichberechtigten Partner der Filmwoche“ nennt, zeigt „politische Anteilnahme an dem, was in Europa passiert“, so „doxs!“-Leiterin Dr. Gudrun Sommer. Das ist die Situation der Flüchtlinge, darüber hinaus aber geht es allgemein um Entwurzelung, Heimatsuche und Ankommen. Die Protagonisten der Filme suchen ihren Platz in der Gesellschaft – weil sie ihre Heimat verloren haben, ausgegrenzt werden oder an Wendepunkten ihrer Entwicklung stehen.

Vom 2. bis 8. November präsentiert „doxs!“ 23 zeitgenössische Dokumentarfilme im Filmforum am Dellplatz, darunter die Weltpremiere von „Home Sweet Home“. Der Film berichtet von der zehnjährigen Salimah aus Malaysia, die in Dänemark bei ihrer unbekannten Familie neu anfangen muss, denn ihr Vater und ihre Schwester sind schon ausgewandert, als sie erst ein Jahr alt war.

Leben in einer Asylunterkunft

Um einen Neuanfang geht es auch in „Unter den Sternen war ich zuhause“: Teenager Ilja, der mit seiner Mutter aus Afghanistan geflüchtet ist, schildert sein Leben in einer Asylunterkunft in Holland – es ist eng, laut, und eine Internetverbindung gibt es auch nicht.

Wieder eine andere Migrationsgeschichte erzählt „Mama arbeitet im Westen“. Der zwölfjährige Kuba muss seinen achtjährigen Bruder Jeg aufziehen, weil seine Eltern in Polen ihre Arbeit verloren und Jobs in Österreich und Schottland gefunden haben. Kuba ist mit der Aufgabe überfordert.

Das Leben einer jungen Frau

Einen neuen Anfang hat Yasmin gemacht. Der Film „A Girl’s Day“ zeigt die junge Frau, die nach einer langen Odyssee durch Heime und Pflegefamilien ihre erste eigene Wohnung bezogen hat, aber noch keine Ruhe finden kann.

Dass auch ein so alltäglicher Vorgang wie der Wechsel auf eine weiterführende Schule Angst machen kann, zeigt „Fischschwarm“: So ergeht es Hugo, der seine Unsicherheit gegenüber den neuen Mitschülern und der neuen Umgebung überwindet, wenn er Saltos vom Sieben-Meter-Brett macht.

Workshop "Du hast die Wahl"

Den Film „Alienation“ haben Schüler des Mannesmann-Gymnasiums mit ausgewählt, die im Rahmen des Kulturrucksacks NRW am Workshop „Du hast die Wahl“ teilgenommen haben. Er handelt von einem Wendepunkt, den jeder nehmen muss: die Pubertät. Das Gefühl, fremd in der Welt und gegenüber sich selbst zu sein wie ein Alien, wird in humorvoll animierten Bildern erzählt.

Zum dritten Mal lädt „doxs!“ auch Kindertageseinrichtungen zu einem speziell für Vorschüler konzipierten Programm ein. Und zum fünften Mal wird von der Jugendjury der auf 5000 Euro erhöhte Preis „Große Klappe“ vergeben.

Für Schulklassen gibt es noch einige freie Termine. Anmeldungen: Larissa Braunöhler, Tel. 0203/283 4379, office@do-xs.de. Alle Vorführungen werden von Medienpädagogen moderiert, die eine Diskussion mit den Schülern leiten. Eintritt frei.