Duisburg. Die Stadt Duisburg hat durch den massiven Ausbau von U3-Plätzen nun die Zielvorgabe einer Versorgungsquote von 32 Prozent erreicht.

Sechs Jahre nach dem Ratsbeschluss zum Ausbau der U3-Plätze für 32 Prozent der Duisburger Kinder kann die Stadt die Quote erfüllen. Damit sei, wie Jugenddezernent Thomas Krützberg in seinem Bericht für den Jugendhilfeausschuss formuliert, „der offensive kommunale U3-Ausbau abgeschlossen“. Die Zahlen belegen den Fortschritt, den das Kinderbildungsgesetz (Kibiz) im Jahr 2008 auslöste: Mit dem Abschluss von weiteren Ausbauprojekten wird sich die Zahl der U3-Plätze in den Kitas von Stadt und freien Trägern verdreifacht, die Angebote in Tagespflege-Stellen und bei Tagesmüttern bald sogar versiebenfacht haben.

Verbunden ist damit für die klamme Stadt auch eine erhebliche finanzielle Anstrengung. Auf rund 43 Millionen Euro beziffert das städtische Immobilien-Management (IMD) die Ausbaukosten. Der Bund machte zwar das Gesetz, erstattete mit acht Millionen Euro Fördermitteln nur einen Bruchteil der Kosten. Für die Kitas der freien Träger, die fast im gleichen Umfang ausgebaut wurden wie die kommunalen Einrichtungen, werden Betriebskosten-Zuschüsse in erheblichem Umfang fällig. Insgesamt stiegen die Gesamtkosten seit 2008 so um 55 Prozent, bis 2017 werden sie um 40 Millionen Euro höher liegen als 2008. In diesem Jahr betragen die Betriebskosten rund 104 Mio €.

Personalaufwendungen von rund 44 Mio Euro

Mehr Plätze, mehr Personal: 679 Erzieher beschäftigte die Stadt vor sechs Jahre, bald werden es rund 900 sein. In diesem Zeitraum stiegen die Personalaufwendungen von 34,7 auf rund 44 Mio Euro (2014). Der Aufbau von Personal für die Kinderbetreuung steht den Bemühungen um Abbau der Zahl der städtischen Beschäftigten entgegen. „Wenn wir alle paar Wochen eine neue Kita eröffnen müssen, wird das natürlich schwierig“, sagt Thomas Krützberg.

Beendet ist der Ausbau gleichwohl nicht: Noch fehlen im Bezirk Mitte 250, in Hamborn 100 Plätze. Durch Aus- und Neubauten von drei städtischen und 13 Kitas von freien Trägern sollen die Lücken im Angebot geschlossen werden. Das ist in den Bezirken Walsum, Meiderich und Homberg bereits gelungen, in Rheinhausen und im Stadtsüden übersteigt die Zahl der U3-Plätze nach Angaben der Stadt bereits die Nachfrage.

Nächste Herausforderung: Inklusion

Konzentriert hat sich der Ausbau auf die Plätze für Ein- und Zweijährige Kinder – deren Eltern haben einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz. Gemessen an der Gesamtzahl der Kinder kommt Duisburg hier auf eine Versorgungsquote von 45,5 Prozent. Weil die 184 Plätze, die für Kinder bis zur Vollendung des ersten Lebensjahres zur Verfügung stehen, einer Abdeckung von 4,4 Prozent entsprechen, sinkt die U3-Gesamtquote auf die vom Land empfohlenen 32 Prozent.

Mit der Inklusion, der Aufnahme von Kindern mit Behinderung, wartet schon die nächste Aufgabe auf die Kindergärten. Derzeit gibt es dieses Angebot in 13 Kitas. Durch elf Gruppen, die in diesem Jahr in städtischen Einrichtungen hinzukommen, steigt das Angebot auf 120 inklusive U3-Plätze.

Zwei Drittel der Eltern zahlen keine Kita-Beiträge

Die Höhe der Gebühren bestimmt eine Einkommensstaffel. Für die U3-Betreuung mit 45 Wochenstunden zahlen Eltern in Duisburg maximal 650 Euro pro Monat, wenn ihr Jahreseinkommen 75.000 Euro übersteigt. Hinzu kommen rund 60 Euro für die Mittagsverpflegung.

Rund ein Drittel der Eltern aller Kita-Kinder (0-5 Jahre, das letzte Jahr ist beitragsfrei) zahlen keine Beiträge, weil ihr Einkommen unter der Mindestgrenze liegt. Zwei Drittel zahlen im Durchschnitt 86 € Kita-Beitrag.

U3-Betreuung in Duisburg

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