Duisburg. Herbert Knebel und sein Affentheater begeistern im ausverkauften Steinhof mit ihrer grandiosen Musik-Show. Nachhilfe gibt’s für Jüngere im Publikum.
Als 1971 das Casino in Montreux bei einem Konzert von Frank Zappa niederbrannte, saßen gegenüber am Genfer See die Jungs von Deep Purple und schrieben spontan ihren rustikalen Welt-Hit „Smoke on the water“. Da hätte sich der damals noch sehr junge Uwe Lyko aus Neumühl nicht träumen lassen, dass er ein halbes Leben später als Herbert Knebel mit einer Band namens „Affentheater“ diesen Song unter dem Titel „Rauch ausse Wohnung“ in seiner Musik-Show präsentieren dürfte.
„Rocken bisset qualmt“ hat der gute alte Herbert seine aktuelle Revue getauft, die er und seine Freunde jetzt im ausverkauften Steinhof vorstellten. Wer dabei das komödiantische Element vermisste, dem sei gesagt: In dieser knackigen Rock-Show mit kernigen deutschen Texten in der gepflegten Sprache des Ruhrpotts ist der geniale Unsinn dieser grandiosen Band jederzeit spürbar.
Fans freuten sich auf Affentheater
Zum Team gehören nach wie vor Gitarrist Ozzy Ostermann (Georg Göbel-Jakobi), Bassist Ernst Pichel (Martin Breuer) und am Schlagzeug der Trainer (Detlef Hinze) sowie selbstverständlich mit unverwechselbarer Mütze und Hornbrille Herbert Knebel, der das begeisterte Publikum durch die Geschichte der Rockmusik führt. Als Gastmusiker konnten die gut aufgelegten Popolski-Bläser Henjek und Stenjeck begrüßt werden, hinter denen sich der Klasse-Posaunist Ludwig Götz und der Trompeter Rüdiger Testrut verstecken. Das Duo war, so Knebel, „auf dem Transfermarkt günstig zu haben“.
Mit rhythmischem Klatschen empfingen die Fans das direkt mit einem Song von Status Quo durchstartende Affentheater. Frontmann Knebel hatte „einen Strauß bunter Melodien“ versprochen. Weiter ging es mit „Come Together“ („Ich habe keinen Laptop“) und „Wild Thing“ von den Troggs, das in Knebels jungen Jahren immer als Single in der Jukebox in seiner Kneipe zu hören war. Dazu bot der Chef dem unkundigen Nachwuchs spontan Nachhilfe an: „Singles sind alleinstehende Schallplatten.“
Mit „Johnny be good“ bewies vor allem Gitarrist Ozzy seine Klasse, der mit seiner superdämlichen Perücken-Frisur immer besonders gut ankommt. Bei „Highway to hell“ („Auf dem Heimweg zu schnell“) stand man im Saal fast auf den Stühlen. Leider hatte die Band mit der schwierigen Akustik zu kämpfen, die Texte Knebels waren oft kaum zu verstehen. Am Ende gab’s „Rauch ausse Wohnung“ und Ovationen.