Duisburg. Dr. Frank Marx ist mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben entbunden worden: Interne Prüfung brachte Unregelmäßigkeiten bei Abrechnungen ans Licht.

Mit sofortiger Wirkung hat die Stadt Duisburg einen Mitarbeiter der Feuerwehr aus dienstlichen Gründen derzeit von seinen Aufgaben entbunden. Der Grund: „Bei einer internen Überprüfung sind bei diesem Mitarbeiter im Zusammenhang mit erfolgten Abrechnungen Unregelmäßigkeiten aufgefallen“, teilte eine Sprecherin der Stadt auf NRZ-Anfrage mit.

Nach Informationen unserer Redaktion handelt es sich dabei um Dr. Frank Marx, den Ärztlichen Leiter des Rettungsdienstes in Duisburg. Der in Wesel wohnende 55-jährige Facharzt für Anästhesiologie und Krankenpfleger für Intensivmedizin und Anästhesiologie übt die Leitungsfunktion beim Rettungsdienst seit 1996 aus. Schwerpunkte seiner wissenschaftlichen Arbeit sind die Bereiche Herzinfarktforschung, Kohlenmonoxidvergiftungen sowie Katastrophenmedizin.

Versierter und engagierter Rettungsdienstler

Marx gilt als höchst versierter und engagierter Rettungsdienstler. Als solcher stand er auch im Focus der bundesweiten Berichterstattung über die Loveparade-Katastrophe, denn Frank Marx war als erster Koordinator im Tunnel und leitete die Rettungsmaßnahmen. Eher zufällig, denn kurz zuvor waren die Rettungskräfte zu einer Schlägerei unter Loveparade-Besuchern gerufen worden, die sich bei deren Ankunft in Wohlgefallen aufgelöst hatte. Aber so waren die ersten Rettungskräfte schnell am Katastrophenort. Ohne die vielen auch nachrückenden Helfer hätte es wohl mehr Opfer gegeben. Für ihren Einsatz ernteten alle professionellen und freiwilligen Helfer Riesenrespekt, Anerkennung und Dankbarkeit. Und Marx hat eine der wichtigsten Aufgaben dabei gemeistert.

Doch der Mediziner hilft nicht nur in seinem Dienst, wo Not am Mann ist. Beim Boston-Marathon 2013, wo er zunächst kranke Läufer behandelte, half er nach dem Bombenanschlag die Opfer zu versorgen, und für die Malteser International war er als einer der ersten deutschen Helfer im Mai 2015 nach dem verheerenden Erdbeben in Nepal, um dort mit anzupacken. In Duisburg kennt man ihn aber auch als streitbaren Geist gegen die Notdienstreform, der Klartext redet. Am Freitag aber war er eher wortkarg. Zu den Vorwürfen wollte er sich derzeit nicht äußern, erklärte er gegenüber der NRZ. (U.S/ib)