Duisburg.. Im Herbst soll das Treffen in Düsseldorf stattfinden. Vorstände, Betriebsräte, Gewerkschafter und Europapolitiker aller Parteien werden eingeladen.
Im kommenden Herbst wird es einen Stahlgipfel in Düsseldorf geben, zu dem die Vorstände der Stahlunternehmen, also vor allem die Duisburger, und ihre Betriebsräte, zudem Gewerkschafter und alle Europaabgeordneten aus NRW eingeladen werden. Thema wird die Klimapolitik der Europäischen Union sein.
Das kündigte NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin (SPD) am Donnerstag bei einem Besuch bei Arcelor-Mittal in Ruhrort an. In seinem Gespräch mit Unternehmensvertretern war die Klimapolitik auch ein wesentlicher Punkt. „Man macht nicht europäischen Klimaschutz nach dem Motto: „Wenn die Industrie abwandert, ist Gutes für das Klima getan“, machte Duin seine Position deutlich. Pläne auf europäischer Ebene zur Klimapolitik könnten nach Einschätzung des Ministers „massive Auswirkungen“ auf den Industrie-Standort Duisburg haben, zumal manche Zielvorgaben „technologisch nicht erreichbar“ seien.
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Ganz bewusst will der sozialdemokratische Wirtschaftsminister alle Europaabgeordneten aus NRW beim Stahl-Spitzengespräch in Düsseldorf mit am Tisch sitzen haben – unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit. „Wir brauchen eine breitere Wahrnehmung für die Klimapolitik“, umriss Duin seine Zielsetzung.
Duin zu Besuch bei Arcelor-Mittal
Beifall gab’s dafür bei Arcelor-Mittal von Geschäftsführung und Betriebsrat. Er sei mit dem Vorgehen des Minister „hundertprozentig zufrieden“, sagte Geschäftsführer Paul Tetteroo.
Nach seinen Gesprächen mit den Unternehmensvertretern besichtigte Duin die neue Drahtstraße, in deren Bau Arcelor-Mittal 135 Millionen Euro investiert hatte. Diese Investition komme auch der Umwelt zugute, ließ sich der Wirtschaftsminister informieren. Die neue Anlage verbrauche nämlich rund 30 Prozent weniger Energie als die Vorgängerstraße in Hochfeld.
Gleichwohl muss das Unternehmen für Klima-Zertifikate tief in die Kasse greifen, erfuhr Duin in Ruhrort. Das führe auf unbestimmte Zeit zu einer Verzerrung des internationalen Wettbewerbs: „Für eine Stahlindustrie mit Zukunft und den Erhalt von tausenden Arbeitsplätzen in Deutschland und Europa brauchen wir zwangsläufig faire Wettbewerbsbedingungen“, forderte André Körner von Arcelor-Mittal Deutschland. Dabei gehe es auch um Strompreissteigerungen als Folge der Klimapolitik.