Duisburg. . Planer legen Liste von „Vorrangrouten“ vor, die von Herstellern von Navigationsgeräten verwendet werden können. Ziel: weniger Verkehr in Wohngebieten.

Duisburgs Planer wollen den Lkw-Verkehr auf eine überschaubare Zahl von Hauptverkehrsstraßen konzentrieren. Geschehen soll das über die Navigationsgeräte im Brummi-Führerhaus. Über die Auswahl der sogenannten „Vorrangrouten“ müssen in den nächsten Wochen Bezirksvertretungen und Stadtrat entscheiden.

Effektiver Autobahnanschluss

Die Zielsetzungen sind einigermaßen klar: Wohngebiete sollen entlastet werden, ebenso die städtischen Straßen. Gleichzeitig sollen alle Gewerbegebiete und wichtige Lkw-Ziele wie Häfen und Industrieunternehmen „möglichst effektiv“ an das Autobahnnetz angebunden werden, heißt es in der Vorlage der Planer für die Politik. Es gehe dabei nicht um die kürzesten Routen, sondern um die geeignetesten. Berücksichtigt werden bei der Auswahl deshalb auch Brückenhöhen, Gewichts- und Geschwindigkeitsbegrenzungen.

Ausgewählt haben die städtischen Planer 20 innerstädtische Routen, die die Autobahnen mit den wichtigesten Zielgebieten des Lkw-Verkehrs verbinden. Rückgrat des Routensystems für den Schwerlastverkehr sind die drei Nord-Südautobahnen A 57, A 59 und A 3 sowie die drei Ost-West-Achsen A 42, A 40, A 524/ B 288 mit einer Vielzahl von Anschlussstellen, von denen die künftigen „Vorrangrouten“ wie Stichstrecken abgehen. Durchgangsverkehr soll vermieden werden.

Diese Streckenempfehlungen, in die Anregungen von Hafen, IHK und Wirtschaftsförderung eingeflossen sind, werden so aufgearbeitet, dass sie in künftige Navigationskarten einfließen können. Die Firmen, die Navigations-Technik anbieten, und auch andere Nutzer wie etwa Lastwagen-Hersteller oder Speditionen haben kostenfreien Zugriff auf das Material, um eine möglichst große Verbreitung zu erreichen.

Fortlaufende Aktualisierung

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Zudem sollen die Daten fortlaufend auf Aktualität und Richtigkeit geprüft und aktualisiert werden. „Ergeben sich beispielsweise auf Grund von Neu- und Umbaumaßnahmen besser geeignete Routenverläufe, werden die betroffenen Lkw-Vorrangrouten entsprechend angepasst“, versprechen die Planer in ihrer Vorlage für die Kommunalpolitik.

In der Vergangenheit hat man bereits versucht, zumindest den Lkw-Verkehr zu den Unternehmen im Hafen und auf den Logport-Flächen durch Durchnummerierung und entsprechende Beschilderung auf die Hauptverkehrsstraßen zu lenken. Doch nicht alle Lkw-Fahrer haben sich an dieses System gehalten. Sprach- und Schriftprobleme waren unter anderem dafür verantwortlich.

Alle Revierstädte arbeiten zusammen 

Derzeit sind 40 Kommunen, darunter alle elf kreisfreien Städte im Gebiet des Regionalverbandes Ruhr, Partner des Projektes „Stadtverträgliche Lkw-Navigation“.

Die Erfassung der Lkw-Beschränkungen sowie der Aufstellung und Erfassung der Lkw-Vorrangrouten wurde an vielen Stellen bereits abgeschlossen. In einigen Kommunen wird noch an der Eingabe gearbeitet. Auch prüfen weitere Kommunen die Mitwirkung bei dem Projekt.