Duisburg. Karsten Lapschies ist seit Kindesbeinen MSV-Fan. Der Duisburger lebt und arbeitet auf der Gewürzinsel Sansibar in Afrika.

7000 Kilometer von der Heimat entfernt wird das „Zanzibar-Zebra“ Freitagabend am Zebra-FM-Radio-Stream hocken und mitfiebern beim Zweitliga-Saisonauftakt gegen den 1. FC Kaiserslautern. Karsten Lapschies ist buchstäblich einer der heißesten MSV-Fans. Er lebt und arbeitet seit drei Jahren auf der afrikanischen Insel vor Tansania.

Viele MSV-Fans werden ihn im März in der Arena beim Spiel gegen Unterhaching live erlebt haben, als er bei einem seiner seltenen Duisburg-Besuche (drei in drei Jahren) auf dem Spielfeld von dem Fan-Projekt in dem ostafrikanischen Staat berichtete, für das er quasi als Botschafter vor Ort aktiv ist. Die Fan-Vereinigung „Zebraherde“ unterstützt in der tansanischen Hauptstadt Daressalam ein Straßenfußball-Projekt: Die „Tan-Zebras“ laufen jetzt in Trikots aus Duisburg auf. Außerdem sammeln die MSV-Fans Kupfergeld für ein Waisenhaus – über 7000 Euro sind es jetzt schon.

Karsten Lapschies fühlt sich wohl im Indischen Ozean

31 Jahre ist Karsten Lapschies, MSV-Fan ist der Neudorfer seit Kindesbeinen. Das blieb er, auch als es ihn vor über drei Jahren nach Abitur am Steinbart, Zivildienst, Hotelfachmann-Ausbildung und Jobs in Düsseldorf dann in die Ferne trieb: „Ein Freund startete ein Hotelprojekt auf Sansibar, ein halbes Jahr später saß ich im Flieger.“ Und er blieb auf der zu Tansania gehörenden Gewürzinsel im Indischen Ozean. „Das Wetter, die Menschen: Ich fühle mich hier einfach wohl. Man kann als Westeuropäer von den Menschen hier viel lernen“, sagt das „Zanzibar-Zebra“, so sein Portal-Name.

Seit einigen Wochen arbeitet Lapschies als Restaurant-Manager im „Spice Island Resort“, einer schmucken Anlage am weißen Jambiani-Strand. Zwischen der Arbeit, umgeben vom liebevoll als „kontrolliertes Chaos“ beschriebenen afrikanischen Sansibar, bleibt Zeit für Blicke aufs türkisfarbene Meer. „Das ist kein Büro-Job“, genießt der 31-Jährige sein Leben: „Ich hatte schon immer Fernweh.“

Gegen Kaiserslautern bleibt nur das Radio

Das macht allerdings die Nähe zu seinem MSV nicht einfacher: Das Aufstiegsspiel gegen Holstein Kiel verfolgte er als Live-Stream am Fernseher. Natürlich im – schweißgebadeten – MSV-Trikot. Morgen bleibt nur das Radio. Keine Live-Bilder. „Ich hoffe, der MSV pendelt sich im Mittelfeld ein.“ Und in der nächsten Saison setzt er auf den Angriff in Richtung Bundesliga. Weil der MSV „dahin gehört“. Und weil ein südafrikanischer Fernseh-Sender die erste Liga aus Deutschland im Programm hat.