Duisburg. . Duisburg wird weiterer Sitz des Landesumweltamtes. Am Hauptbahnhof entsteht ein Neubau für 300 Lanuv-Mitarbeiter, entschied das Landeskabinett.

Das Lanuv kommt nach Duisburg. Dienstagnachmittag gab das Landeskabinett grünes Licht für den Umzug der Behörde von Düsseldorf in die Nachbarschaft des Duisburger Hauptbahnhofs. Dort soll für rund 300 Mitarbeiter des Landesamts für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz ein Neubau mit Büro- und Laborräumen entstehen – der zudem der Startschuss wäre für einen neuen Bürostandort unter dem Namen „Quartier 1“.

Platz wäre zwischen Koloniestraße und Hauptbahnhof für mehrere Neubauten, die nach den bisherigen Planungen durch ein Parkhaus entlang der Gleisanlagen Schutz vorm Bahnlärm erhalten sollen. Mit der ersten Investitionsentscheidung, die Dienstag gefällt wurde, dürfte Tempo in die Entwicklung dieses Areals kommen, das dem Immobilienunternehmen Aurelis gehört.

Kabinettsbeschluss wichtiges Signal für Standort Duisburg

Oberbürgermeister Sören Link begrüßte daher den Kabinettsbeschluss als eine „wichtige Entscheidung für den Standort Duisburg“. Er hoffe jetzt auf eine baldige Umsetzung und darauf, dass das Lanuv nicht allzu lange alleine bleibt auf dem Baugelände: „So kann’s jetzt weitergehen“, erwartet Link eine zügige Entwicklung der Fläche nach der „Initialzündung“ durch die Landesbehörde.

Bei ihm werde immer wieder angefragt von Unternehmen, die sich für eine Ansiedlung in Duisburg interessierten. Link würde sie liebend gerne willkommen heißen, sagte er: „Gerne auf dem Aurelis-Gelände, gerne auch auf dem Krieger-Gelände“. Investor Kurt Krieger hatte bekanntlich unlängst seine Möbel-Pläne erst einmal auf Eis gelegt. Auf seinem Gelände wäre neben dem geplanten Möbelzentrum auch noch Platz für weitere Büro-Neubauten.

Lanuv-Abteilungen für Wasser und Abfall kommen nach Duisburg

Das Lanuv mit insgesamt rund 1300 Mitarbeitern an den bisherigen Standorten Recklinghausen, Essen und Düsseldorf ist zuständig für ein breites Aufgabenspektrum von Wasserwirtschaft, Umweltschutz, Agrarwirtschaft und Verbraucherschutz. Die Abteilungen für Wasser und Abfall waren bisher in Düsseldorf untergebracht in einem Gebäude, das nach Angaben der Behörde nicht mehr modernen Anforderungen entspricht. Zudem liegt es zwar attraktiv in unverbaubarer Rheinnähe, ist aber mit öffentlichen Verkehrsmitteln nur schlecht zu erreichen.

Ganz anders die Lage in Duisburg mit dem Bahnhof in unmittelbarer Nähe, aber auch der Autobahn 59 direkt vor der Tür. Das verkehrsgünstig gelegene Grundstück dürfte den Ausschlag gegeben haben für die Entscheidung pro Duisburg.

Trotz der guten Argumente hinsichtlich der Verkehrsanbindung hatte sich Aurelis im vergangenen Jahr vergebens um die Ansiedlung der Sparkassen-Akademie im insgesamt 45.000 Quadratmeter großen „Quartier 1“ beworben. Die beiden Sparkassen-Verbände in Nordrhein-Westfalen entschieden sich gegen einen Aurelis-Entwurf für ihr künftiges Weiterbildungsgebäude. Die Architektur hatte offenbar nicht überzeugt. Für die Lage gab’s indes auch damals schon Bestnoten.