Duisburg. Fast 40 Initiativen präsentierten sich auf dem Duisburger Umweltmarkt in der Innenstadt und warben für mehr ökologisches Handeln.

In der Nähe vom City-Palais riecht es nach Rindenmulch, im Hintergrund sieht der Stadt-Besucher einen Informations-Stand von Greenpeace und die lächelnde Sonne vom Anti-Atombündnis. Anlass des unüblichen Geruchs in der Stadtmitte ist der Umweltmarkt. Dieser findet traditionell im Rahmen der Duisburger Umwelttage statt. Auf der Königstraße informieren 37 Vereine, Verbände, Ämter und soziale Initiativen über die Themen „Umwelt – Wachstum und Konsumwandel“.

Der Mitorganisator der Duisburger Umwelttage, Dr. Ribhi Yousef vom Amt für Umwelt und Grün, erhofft sich durch den Markt, „dass die Leute ihr Kaufverhalten hinterfragen und bemerken, dass jeder seinen Teil zum Umweltschutz beitragen kann.“

„Fair-Teiler“ in Laar

Genau dieses Ziel verfolgt zum Beispiel auch die Initiative „Foodsharing“, die Menschen eine Plattform bietet, Lebensmittel mit anderen zu teilen, anstatt sie wegzuwerfen. Vor dem Stand stehen einige Leute, vor allem jüngere Interessierte. Ein paar Kostproben, darunter Aprikosen und Brot, haben sie direkt mitgebracht. Auf der Website der Initiative wird angezeigt, wer welche Lebensmittel übrig hat – und sofort kann Kontakt zur Übergabe hergestellt werden. Mithelfer Johannes Kunkel fügt hinzu: „In Duisburg haben wir auch „Fair-Teiler“, feste Standorte wie auf der Florastraße in Laar, um das Essen zu tauschen.“

Nebenan klärt der „NABU“ (Naturschutzbund Deutschland) über Tiere und Pflanzen auf, die auf Blumen, Biotope und Grünflächen angewiesen sind. Einen effektiven Tipp zum Erhalt von Flora und Fauna gibt Silke Klinker: „Vanilleblumen oder Steinkraut im Blumenkasten oder im Beet helfen den Bienen zu überleben.“

Zwischen dem Stand vom „Weltladen“ Duisburg, dem Kleingärtnerverein und dem „BUND“ (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland) wecken Hemden, Kleider und Taschen die Neugier der Besucher. Greenpeace sorgt dafür, dass längst im Schrank vergessene Teile einen neuen Besitzer finden. Männer und Frauen geben hier gut erhaltene, aber nicht mehr gewollte Schals, Jacketts und sonstige Oberteile ab und können im Gegenzug etwas „neues Altes“ mitnehmen. Den Hintergrund schildert Greenpeace-Aktivistin Kerstin Depiereux: „Wir möchten zum einen auf bewusstes Kaufen hinweisen, und zum anderen auf die Art der Produktion von Kleidung aufmerksam machen, denn diese hängt oft mit sozial- und umweltschädlichen Faktoren zusammen.“ Und die eine oder andere Besucherin freute sich denn auch über ein neues gebrauchtes Kleidungsstück für ihren heimischen Kleiderschrank.