Duisburg. 600 Beschäftigte des Verdichterwerkes in Duisburg-Hochfeld waren am Dienstag bei der Kundgebung der IG Metall an der Regattabahn im Süden der Stadt.

Betroffen sind die Duisburger Siemens-Mitarbeiter von den aktuellen Stellenabbauplänen wohl nicht, besorgt sind sie dennoch. Entsprechend groß war am Dienstag die Beteiligung am bundesweiten Aktionstag der IG Metall gegen die Pläne der Konzernspitze.

Über 600 Mitarbeiter des Verdichterwerkes in Hochfeld waren daher unter den mehr als 3000 Siemens-Mitarbeitern aus ganz Nordrhein-Westfalen, die am Morgen zur Kundgebung zwischen MSV-Arena und Regattabahn zusammenkamen. Zuvor hatten sie ab Kalkweg einen Demonstrationszug gebildet.

Auch in Hochfeld gehe die Angst um die Arbeitsplätze um, berichtete Nadine Florian, Vorsitzende des Siemens-Betriebsrates. Befürchtet werde der Abbau von Stellen in dreistelliger Zahl, vielleicht sogar noch in diesem Jahr. Und das, nachdem es schon zu Jahresbeginn einen Verlust von 150 Jobs und aktuell noch einmal von weiteren knapp 40 gegeben habe.

Vier junge Mitarbeiter auf der Protestwiese

Viele junge Siemens-Mitarbeiter waren auf der Protestwiese an der Regattabahn. Ihre Transparente machten ihre Position ganz klar: „Mensch vor Marge“ hieß es da, und immer wieder war die Forderung nach Stärkung der deutschen Standorte zu sehen. Vorm Stadion parkten Busse aus Mülheim, Essen, Krefeld und etlichen weiteren NRW-Standorten des Weltkonzerns.

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„Das reflexartige Drehen an der Kostenschraube statt innovativer Lösungen und damit der Abbau nach der Rasenmäher-Methode mit Zielzahlen, kommt für uns nicht in Frage“, erklärte Dieter Lieske, 1. Bevollmächtigter der Duisburger IG Metall. Vor diesem Hintergrund beobachten auch die rund 2700 Beschäftigten des Siemens-Standortes in Duisburg die erneuten Abbaupläne mit wachsender Unruhe. Nadine Florian: „Wir bauen in Duisburg seit über 150 Jahren Kompressoren, die auf der ganzen Welt stehen. Wir stehen für Qualität, bauen die weltbesten Verdichter und so soll es auch bleiben!“

Hauptredner war gestern Knut Giesler, Bezirksleiter der IG Metall NRW, der vor allem die Wiederbesinnung von Siemens auf eine technologische Führungsposition forderte: „Innovationen sind der Schlüssel für die Zukunft von Siemens.“ Statt Verlagerungen brauche der Konzern eine „Deutschland-Strategie“.