Duisburg. . Knackpunkt sind die Kosten für Tariferhöhungen. SPD spricht von entscheidender Phase: „Düsseldorf muss für Lösungen bereit sein.“
Die Verhandlungen über die Verlängerung der Opernehe zwischen Düsseldorf und Duisburg gestalten sich offenbar schwieriger als erwartet. Dafür spricht jedenfalls, dass sich Kulturausschussvorsitzender Udo Vohl und Udo Hallscheidt, der kulturpolitische Sprecher der SPD, unter der Überschrift „Opernehe muss erhalten bleiben“ zu Wort melden. In ihrer Mitteilung sprechen sie von einer „entscheidenden Phase der Verhandlungen“. Knackpunkt ist die Frage, welche Stadt welchen Anteil der Kosten für Tarifsteigerungen übernimmt.
Kulturdezernent Thomas Krützberg hatte bereits im Kulturausschuss gesagt, Duisburg müsse und werde sich bewegen. War doch bei den letzten Verhandlungen über die Finanzierung des Zwei-Städte-Instituts vereinbart worden, dass Düsseldorf die Kosten für die Tarifsteigerungen der nächsten drei Jahre (der Vertragslaufzeit bis 2017) zu 72 Prozent (Duisburg 28 Prozent) trägt. Jetzt geht es um die Finanzierung der Deutschen Oper am Rhein für die Jahre danach – und damit auch um die Fortsetzung der allseits als vorbildlich gelobten Partnerschaft.
Opern-Städte sind finanziell ungleich gestellt
Doch wenn es ums Geld geht, ziehen über dieser „Ehe“ zwischen den finanziell so ungleich gestellten Städten immer wider dunkle Wolken auf. Bedeuten doch eine Tarifsteigerung von zwei Prozent für den personalintensiven Betrieb Oper jährlich rund 660.000 Euro Mehrkosten. Die Düsseldorfer wollen die bisherige Aufteilung nicht weiter beibehalten. Wie aus Gesellschafterkreisen zu hören ist, will der vor einem Jahr neu gewählte Düsseldorfer Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) die Oper verpflichten, die Mehrkosten für Tarifsteigerungen selbst zu erwirtschaften. Was angesichts der angezogenen Sparschraube nicht leistbar erscheint, soll das Haus nicht an Qualität einbüßen.
Duisburg hatte bereits wegen der Deckelung des Zuschusses auf 9,5 Millionen Euro eine Reduzierung der Vorstellungszahl von 100 auf 80 pro Saison hingenommen. „Eine weitere Reduzierung würde das Aus für die Opernehe bedeuten“, so Vohl und Hallscheidt. „Es reicht nicht, wenn Duisburg sich bewegt. Düsseldorf muss für geeignete Lösungen bereit sein. Auch die Oper muss ihren Teil dazu beitragen“, meinen die Duisburger SPD-Politiker. Sie bekräftigen zugleich: „Die Oper ist ein Teil unserer Stadt.“ Bis Ende Juli müssen sich die Gesellschafter einigen. Der Rat entscheidet am 22. Juli.