Duisburg. . Die „Betriebssicherheitsverordnung“ zur Nutzung von Paternostern von Arbeitsministerin Andrea Nahles beschäftigt unseren Kollegen Ingo Blazejewski.

Hurra, ich lebe noch. Ich bin als Kind ohne Sicherheitsgurt im Auto mitgefahren, weil es auf der Rückbank schlicht keinen gab. Ich habe geraucht, obwohl die halbe Zigarettenpackung nicht mit Warnungen zugepflastert war. Ich bin sogar über Jahrzehnte unbehelmt Ski und Fahrrad gefahren. Und ich habe selbst die ungezählten Fahrten im Paternoster überlebt.

Meine Güte, wie konnte ich nur völlig außer Acht lassen, was bei der Fahrt im historischen Aufzug alles hätte passieren können! Bei dem Tempo, mit dem der alte Holzkasten die Etagen hoch- und runterruckelt! Womöglich wäre ich ja eine ganze Runde gefahren, wenn ich nicht rechtzeitig ausgestiegen wäre! Also: Danke, liebe Andrea Nahles. Danke für die ungehemmte Schwemme an staatlicher Fürsorgepflicht. Ab Montag, dann greift endlich die neue „Betriebssicherheitsverordnung“, stehen die Paternoster im Rathaus und im Stadthaus endlich still.

Sie dürfen erst wieder ihre Runden drehen, wenn sich die Mitarbeiter als „paternostergeeignet“ erwiesen haben. Wie die gesetzlich notwendige Einweisung der tausenden Stadt-Bediensteten erfolgen soll, ist noch ungewiss. Für Besucher soll der Holzkasten aber tabu bleiben. Ich habe mich gestern dennoch bei der Stadt beworben, einen Paternoster-Führerschein zu machen. Schließlich habe ich von staatlicher Seite gelernt: Sicher ist sicher!