Duisburg. . Das Theater am Marientor soll dann wieder durchgehend mit einer Produktion bespielt werden. Doch wer steckt eigentlich hinter den neuen Eigentümern?

Er hat fünf Jahre lang gekämpft wie William Wallace, um sein Musical-Konzept „Brave Heart“ in Duisburg auf die Bühne zu bringen. Doch jetzt, wo er Künstlerischer Direktor im Theater am Marientor (TaM) ist, lässt er zunächst offen, welche Produktion im Herbst 2016 Besucher aus ganz Deutschland und den Benelux-Ländern nach Duisburg locken soll. „Es gibt mehrere Optionen“, sagte Wolfgang DeMarco am Donnerstag lediglich, die Entscheidung werde er in diesem Herbst bekannt geben. Ob er weiter an der Musical-Umsetzung von „Schimanski“ bastelt, wollte er ebenfalls nicht kommentieren.

Auch wenn das TaM in diesem Jahr bereits zweimal den Besitzer gewechselt hat, wird sich in den kommenden zwölf Monaten an dem Programm erst einmal gar nichts ändern. „Die Saison 2015/16 wird wie geplant mit den Philharmonikern, den bereits gebuchten Veranstaltungen durchgeführt und durch eigene Vermarktungsaktivitäten ergänzt“, sagt DeMarco. Erst danach soll das TaM wieder im Ensuite-Betrieb mit einer Musical-Produktion durchgehend bespielt werden.

Konkurrenz durch umliegende Musical-Häuser in Oberhausen oder Bochum fürchtet DeMarco nicht: „In Duisburg wird etwas zu sehen sein, was es im deutschsprachigen Raum noch nicht gibt.“ Wer am Markt bestehen will, müsse „Premium-Showqualität“ bieten.

Während DeMarco die Kreativ-Abteilung der Betreibergesellschaft ist, stecken auf der Geldgeberseite ganz andere dahinter.

Die Investorin ist auch kaufmännische Direktorin im TaM

Finanziert hatte den Kauf des Theaters die Kapitalgesellschaft „Autark“, sie wird auch das Geld in die Musical-Produktion stecken. Autark-Geschäftsführerin Sabine Kühn bleibt allerdings nicht nur Investorin im Hintergrund, sondern managt das TaM als kaufmännische Direktorin. „Ich bin in Meiderich geboren, mein Herz ist diese Stadt“, sagt Kühn, die mit ihrem Mann und vier Kindern in Dinslaken lebt. DeMarco habe sie auf einer Geburtstagsparty eines gemeinsamen Bekannten kennengelernt und sei von dem Konzept sofort überzeugt gewesen.

Über die Firma Autark, die mit Devisen, Aktien und Rohstoffen handelt und mit 7 Prozent Zinsen auf Kapitalanlagen wirbt, wird man indes wenig gewahr. Auch die veröffentlichten Bilanzen geben wenig Aufschluss. Die Gesellschaft ist von Dortmund über Dinslaken jetzt nach Walsum gezogen, in einer schmucken, restaurierten Stadt-Villa sind über 30 Mitarbeiter beschäftigt. Laut Kühn investiere man ins TaM keine Kundengelder, sondern Überschüsse aus den Gewinnen. Das Theater sei „ein Juwel“, das man wieder zu dem mache wolle, was es einmal war.