Duisburg. Gedankenlose Zeitgenossen benutzen Torfschicht rund um die Rubinien an der Königstraße als Aschenbecher. Wirtschaftsbetriebe zeigen wenig Verständnis.
Torf brennt! In weiten Teilen Deutschlands wurde damit noch bis ins 20. Jahrhundert geheizt und in einigen Regionen der Welt ist es bis heute so. Auch der Torf, den die Wirtschaftsbetriebe rund um die in großen Betonkübeln stehenden Bäumchen am Fußgängerüberweg Mercatorstraße/Königstraße ausgebracht hat, macht da keine Ausnahme. Immer wieder qualmen die Kübel dieser Tage, weil gedankenlose Zeitgenossen ihre glimmenden Zigarettenkippen darin ausdrücken.
Zuletzt hatte es am Wochenende aus einem der Kübel gequalmt. Erschreckend und beschämend: Zahllose Menschen gingen vorbei, ohne etwas zu unternehmen. Selbst jene, die interessiert den Rauch betrachteten und nach seiner Ursache zu suchen schienen, bemühten sich erkennbar nicht um Hilfe. Der Betreiber einer Pizzeria im Erdgeschoss des Averdunk-Zentrums ergriff schließlich die Initiative und löschte die Sache mit zwei Eimern Wasser. „Das hatten wir in den letzten Tagen schon öfter“, erklärte der Mann. „Es muss ja nicht schon wieder die Feuerwehr dafür kommen.“
Auf der Königstraße stehen viele Aschenbecher
Silke Kersken, Sprecherin der zuständigen Wirtschaftsbetriebe Duisburg, ärgert sich: „Man fragt sich, wieso Menschen die Kübel als Aschenbecher benutzen, wo doch auf der Königstraße alle paar Meter ein Aschenbecher steht.“ Die Torfschicht, so erklärt sie, sei die Vorbereitung für die Sommerbepflanzung, mit denen die Betonkübel in den nächsten Tagen zusätzlich verschönt werden sollen. Dann werden rund um die Rubinien, so der Name der hübschen Bäumchen, blühende Pflanzen eingesetzt. „Der Torf hält besonders gut Feuchtigkeit“, erklärt Kersken. Allerdings auch nicht, wenn es tagelang nicht regnet. Mit der Sommerpflanzung würden die Kübel jedenfalls ordentlich gewässert, so Silke Kersken. „Wir hoffen, dass sich dieses Problem damit erledigt hat.“
Noch einfacher wäre es natürlich, wenn die Raucher ihre qualmenden Kippen nicht mehr sinnlos in die Botanik stecken würden.