Duisburg. Die Duisburger Freibäder öffnen am Wochenende ihre Pforten. Doch immer weniger Kinder können schwimmen. Ein Grund: Die Feinmotorik ist schlecht.

Der Sommer nähert sich mit riesigen Schritten und ab Samstag können sich die ganz Hartgesottenen auch schon wieder unter freiem Himmel in die Fluten stürzen. Die Freibad-Saison hat begonnen. Die Freibäder Homberg, Walsum und Wolfsee öffnen ihre Pforten, ab 10. Mai kann dann auch im Kruppsee in Friemersheim wieder geschwommen werden.

Das „Können“ wird dabei aber immer mehr zum Problem. Der Anteil der Nichtschwimmer in der Bevölkerung ist erschreckend noch. Nach einer von der Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) in Auftrag gegebenen Studie, geben 23,3 Prozent der Bevölkerung an, gar nicht oder nur schlecht schwimmen zu können.

Kinder benötigen mehr Zeit zum Schwimmenlernen

Ein Zustand, der sich noch weiter verschlechtert, glaubt Martin Flasbarth, Vorsitzender der Ortsgruppe Rheinhausen der DLRG. Hinzu kommt, dass die Zeit, die die Kinder benötigen, um das Schwimmen zu erlernen, immer länger wird. „Die Kinder können sich heute immer schlechter bewegen, brauchen länger, um koordinative Dinge umsetzen zu können. Ihre Feinmotorik ist nicht so gut geschult“, so Flasbarth.

Im Durchschnitt, schätzt er, dauert es ein Jahr, bis ein Nichtschwimmer reif für die Seepferdchen-Prüfung ist. Dann müssen die Kinder einen Sprung vom Beckenrand zeigen, 25 Meter schwimmen und einen Gegenstand aus schultertiefem Wasser holen. Obwohl viele Eltern das glauben, ist das Seepferdchen noch kein echtes Schwimmabzeichen. „Das Seepferdchen bescheinigt noch nicht das sichere Schwimmen“, erklärt Flasbarth.

DLRG bietet jeden Monat Nichtschwimmer-Kurse

Jeden Monat bietet die DLRG Kurse für Nichtschwimmer an. In 20 Einheiten à 45 Minuten werden jeweils zwölf Teilnehmer an die erste kleine Schwimmprüfung herangeführt. Kostenpunkt: 140 Euro. Auch in allen Bädern der Stadt Duisburg werden Schwimmkurse angeboten, allerdings mitunter mit Wartezeiten. Deutlich schneller kann es in kleineren Gruppen oder gar im Einzeltraining gehen.

Private Schwimmschulen wie die von Klaus Burger bieten solche Intensivbetreuung an. Seit 40 Jahren bringt er Kindern das Schwimmen bei, immer in Zweiergruppen und mit Hilfe der Eltern. „Sie sind die besten Trainer für ihre Kinder. Sie können ihnen die Angst nehmen, sie beruhigen und schnell an das neue Element gewöhnen“, erklärt Burger.

Mit Seepferdchen ist ein Anfang gemacht

Mit dem Seepferdchen auf der Badehose oder dem Badeanzug ist der Weg zum sicheren Schwimmer und dem ersten Schwimmabzeichen in Bronze nicht mehr weit. Und auch dem sorgenfreien Besuch im Freibad steht dann nichts mehr im weg.