Duisburg. Letztes Kapitel beim Brandschutz-Pfusch in der Duisburger Mercatorhalle. Im Sommer beginnt die Sanierung des Großen Saals.
Im seit August 2012 geschlossenen Großen Saal der Mercatorhalle beginnen jetzt die Vorarbeiten für die endgültige Brandschutzsanierung. Das zumindest bauliche Ende des Pfusch-Skandals naht. Laut Zeitplan soll Duisburgs gute (Konzert-)Stube Anfang 2016 wieder öffnen. „Wir machen jetzt die entscheidenden Schritte“, so Uwe Rohde, Chef des städtischen Immobiliendienstes IMD. Und er verspricht: Nach der Sanierung wird die dann knapp zehn Jahre alte Mercatorhalle „wie neu aussehen“.
Der IMD ist derzeit dabei, um den Saal herum Wände, Fassaden und Böden zu demontieren und freizulegen. Damit soll sichergestellt werden, dass auch wirklich alle erforderlichen Arbeiten zur Sanierung der brandschutztechnischen Mängel erfasst sind. Zugleich muss u.a. das empfindliche Parkett abgedeckt werden. Im Foyer des Großen Saals wurden außerdem alle Vorbereitungen getroffen, um die Arbeiten für die bislang mangelhafte Entrauchung des Foyers zu starten. Im Sommer sollen dann die Sanierungsarbeiten beginnen.
Rangsanierung bleibt kniffelige Baustelle
Eine auch juristisch kniffelige Baustelle bleibt die Rangsanierung, bei der für 350 000 Euro falsche Ausführungen bei den Treppen behoben werden müssen: Hier läuft immer noch das Beweissicherungsverfahren, dessen Ende „aus Sicht der von der Stadt Duisburg beauftragten Anwaltskanzlei noch völlig offen ist“, heißt es im Sachstandsbericht. Auf jeden Fall will die Stadt mit der Sanierung vor Abschluss des Beweissicherungsverfahrens beginnen – deshalb der hohe Dokumentationsaufwand.
Technische Mängel wurden bekanntlich auch an der Bühnentechnik offenkundig. Wegen statischer Probleme bei den notwendigen Nacharbeiten musste die Stahlbetondecke über dem Großen Saal geprüft werden. Immerhin ist jetzt klar, dass auch die zusätzlichen Lasten aus der Bühnentechnik von der Stahlbetondecke getragen werden können. Die mechanische Ertüchtigung der Obermaschinerie soll laut IMD-Bericht im August abgeschlossen sein, damit im Anschluss mit den Sanierungsarbeiten im Saal begonnen werden kann.
Auch die Aufzüge mussten die Sanierer brandschutztechnisch nachrüsten: Die Aufzugsanlagen im Forum sowie im Foyer des Großes Saals wurden erst jetzt an die Notstromversorgung angeschlossen. Unterhalb der Aufzugsschächte existieren begehbare Räume, so dass außerdem sichergestellt werden muss, dass die Gegengewichte der Aufzüge im Schadensfall nicht durch die Schachtböden durchschlagen können. Verstärkungen im Schachtboden sollen nicht vorgenommen, es wird dagegen geprüft, Fangvorrichtungen an den Gegengewichten zu montieren.