Duisburg.. Nach Umweltschutz-Umbauten im Duisburger Thyssen-Stahlwerk sanken die Feinstaubwerte. Das zweite Jahr in Folge gab es keine unerlaubt hohen Messwerte.

Das zweite Jahr in Folge gab es in Duisburg keine unerlaubt hohen Feinstaubbelastungen mehr. Das berichtete Birgit Kaiser de Garcia, stellvertretende Pressesprecherin des Landesumweltamtes (Lanuv) im Gespräch mit unserer Redaktion. Das Lanuv ist für die Betreuung und Auswertung der Schadstoffmessstellen zuständig.

Im Duisburger Norden stehen vier Geräte, und zwar an der Bergstraße in Meiderich, an der Kiebitzmühlenstraße in Marxloh, an der Kaiser-Wilhelm-Straße in Bruckhausen und an der Sonnenstraße in Walsum. Laut Gesetz darf die Feinstaubbelastung von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft pro Jahr höchstens 35 Mal überschritten werden. Das war an keiner einzigen Stelle der Fall.

Die höchste Belastung gab es im direkten Umfeld der Thyssen-Krupp-Anlagen in Bruckhausen und Marxloh. Dort gab es im vergangenen Jahr 24, beziehungsweise 19 Überschreitungstage. Bereits im Jahr zuvor, also 2013, wurden die Grenzwerte eingehalten, was zu einem Lob des Landesamtes führte: Thyssen-Krupp habe durch Umweltmaßnahmen die Staubwerte drastisch reduziert, hieß es.

Winter ist die kritischste Zeit bei Feinstaubwerten

Ein bisschen Glück hatten die Duisburger aber auch in den vergangenen zwei Jahren: Die Wetterbedingungen waren ideal. Im Winter, also der kritischsten Zeit, gab es viel Wind und Regen, wodurch der Staub verteilt, beziehungsweise gebunden wurde. Vor gut zehn Jahren war Duisburg ein viel dreckigerer Ort: 2003 gab es am Stahlwerk noch 82 Überschreitungstage.

In Walsum wurden vergangenes Jahr acht problematische Tage, in Meiderich zehn registriert. Landesumweltminister Johannes Remmel hielt kürzlich grundsätzlich fest: „Der ambitionierte Umweltschutz wirkt.“

Aber noch 37 Überschreitungen bei Stickstoffdioxid 

Obwohl die Luft insgesamt besser geworden ist, gibt der Präsident des Lanuv, Thomas Delschen, keine Entwarnung. Denn: Die Belastung durch Stickstoffdioxid müsse auch noch reduziert werden. Bei NO2 handelt es sich um einen Stoff, der bei der Verbrennung von Kohle, Gas und Öl entsteht, also beim Heizen, durch die Industrieproduktion und beim Fahren mit Kraftfahrzeugen.

Während Feinstaub (dabei handelt es sich ausschließlich um unsichtbare Partikel) in die Lunge gerät und auf lange Sicht Atemprobleme verursachen kann, wirkt Stickstoffdioxid schneller und anders: Bei zu hohen Konzentrationen in der Luft klagen Menschen häufig über Kopfschmerzen und Schwindel, Atemprobleme sind auch möglich.

2014 gab es für Meiderich und Marxloh keine Stickstoffdioxid-Messergebnisse, in Bruckhausen wurden die Grenzwerte (erlaubt sind 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft) 37, in Walsum 26 Mal überschritten.