Essen. Wegen der Wetterlage ist die Luft in NRW stark mit Feinstaub belastet. Das Umweltamt bittet, auf unötige Autofahrten zu verzichten und nicht mit Öfen zu heizen.
Eine ungünstige Wetterlage hat am Donnerstag in ganz Nordrhein-Westfalen für dicke Luft gesorgt: Die Belastung mit gesundheitsgefährdendem Feinstaub überschritt an allen 56 Messstationen des Landesumweltamtes den Grenzwert von 50 Mikrogramm Feinstaub je Kubikmeter Luft, zeitweise sogar an den Stationen im Rothaargebirge und in der Eifel.
An den vier Stationen Corneliusstraße (Düsseldorf), Clevischer Ring, Turiner Straße (beide Köln) und Gustav-Heinemann-Straße (Leverkusen) wurden sogar Werte über 100 Mikrogramm gemessen.
Die Behörde ordnete diese hohen Werte in die niedrigste Luftqualitäts-Kategorie "sehr schlecht" ein. Zum Vergleich: Der Jahresmittelwert der Düsseldorfer Station lag 2014 bei 25 Mikrogramm.
Unnötige Autofahrten vermeiden
Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz appellierte an die Bevölkerung, unnötige Autofahrten zu vermeiden. Auch solle auf den Betrieb von Ofen- und Kaminheizungen verzichtet werden, teilte die Behörde in Essen mit.
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Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes liegt derzeit eine wärmere Luftschicht über einer kälteren. "Das wirkt wie ein Deckel", sagte der Meteorologe vom Dienst in Essen, Wolfgang Reiff. Diese sogenannte Inversionswetterlage sei allerdings nicht stark ausgeprägt. Der Experte ging davon aus, dass sich die Lage mit dem Hereinströmen trockenerer Luft im Laufe der Nacht auf Freitag wieder verbessern würde.
Feinstaub durch Autos, Kraftwerke und Heizungen
Feinstaub entsteht etwa durch Emissionen aus Kraftfahrzeugen, Kraftwerken und Heizungen. Feinstaubpartikel können laut Umweltbundesamt je nach Größe bis in die Bronchien und Lungenbläschen und sogar in das Lungengewebe und den Blutkreislauf eindringen.
Ausgelöst werden können Schleimhautreizungen und Entzündungen in der Luftröhre und den Bronchien bis hin zu einer erhöhten Thromboseneigung sowie Veränderungen der Herzfrequenz.
Seit 2005 gelten europaweit Grenzwerte für die Feinstaubpartikel, die kleiner als 10 Mikrometer sind. Der Tagesgrenzwert darf nicht öfter als 35 Mal im Jahr überschritten werden.
In NRW war dies 2014 an Stationen in Gelsenkirchen und Hagen der Fall. In zahlreichen Städten und im gesamten Ruhrgebiet wurden in der Vergangenheit bereits Umweltzonen eingerichtet, die nur mit schadstoffarmen Fahrzeugen befahren werden dürfen. (dpa)