Duisburg. Vom schwedischen Raumfahrtzentrum Esrange haben Astrophysik-Studenten eine Rexus-Rakete ins All geschossen. Sie erforschen das Entstehen der Planeten.
Der Faszination Weltall erliegen nicht nur die Sonnenfinsternis-Gucker anlocken. Am Mittwoch haben Astrophysikstudenten der Universität Duisburg-Essen (UDE) im Raumfahrtzentrum Esrange in Nordschweden eine Rexus-Rakete ins Weltall geschossen. Damit wollen sie den Geheimnissen der Planetenentstehung auf den Grund zu kommen.
An Bord: sieben Forschungsexperimente europäischer Studenten, darunter das des UDE-Teams um Astrophysik-Professor Gerhard Wurm. Das Projekt greift nach den Sternen: „Wir wollen die Bedingungen bei der Planetenentstehung nachbilden“, erklärt Doktorand Markus Küpper, der Ideengeber.
Bedingungen im Taschenformat
Ein junger Stern bildet um sich um eine Scheibe aus Staub, aus der im Laufe von Millionen Jahren Planeten heranwachsen. So ganz ist dieser Prozess nicht verstanden, deshalb stellt das Team die Bedingungen im Taschenformat nach. Eine Staubwolke wird in der Schwerelosigkeit in eine Vakuumkammer geschossen. Anschließend wird der Einfluss der Sonne mit einem Laser nachgestellt. „Weil sich die Oberfläche des Partikels erwärmt, findet ein Austausch mit den Gasmolekülen statt. Das Staubteilchen bewegt sich von der Lichtquelle weg“, erklärt Küpper.
Durch diesen Effekt, Photophorese genannt, verdichtet sich der Staub und wird nach und nach zum festen Himmelskörper. „In der Rakete bringen wir eine kleine Kammer mit Basaltstaub und eine Kamera unter. Mit einem Laser beschießen wir die Partikel mit Licht und können dann jede Bewegung genau verfolgen“, erklärt Küpper. Ohne Schwerelosigkeit geht es dabei nicht. „Dazu wird die Rakete auf einen Parabelflug geschickt, etwa 100 km hoch bis zu den niedrigsten Satelliten-Orbits.“
Ergebnisse nicht brauchbar
Pech für das Team: Die Ergebnisse sind nicht brauchbar. „Die Rakete drehte sich mit vier Umdrehungen pro Sekunde weiter. So waren die Fliehkräfte deutlich über Erdbeschleunigung“, bedauern die Studenten, „doch die Zusammenarbeit mit den Studierenden aus aller Welt war eine tolle Erfahrung.“