Duisburg. In den frühen Morgenstunden haben mehr als hundert Polizisten Wohnungen und Lokale der rockerähnlichen Bande “Black Jackets“ in Walsum durchsucht.

Bei einem Großeinsatz der Polizei wurden am Mittwochmorgen acht Wohnungen und zwei Landenlokale in Duisburger Norden durchsucht. Mehr als hundert Beamte und mehrere Spezialeinsatzkommandos schlugen im Rahmen eines Ermittlungsverfahrens wegen Rauschgifthandels zu.

Wie die Polizei in einer ersten Mitteilung meldet, wird das Verfahren gegen die mutmaßlichen Mitglieder der ursprünglich aus Süddeutschland stammenden rockerähnlichen Bande "Black Jackets" bereits seit Monaten geführt und richtet sich gegen die Inhaber eines Shops für sogenannte "Legal Highs" im Duisburger Stadtteil Walsum. "Aus dem Shop heraus verkauften die Männer allerdings keine legalen Drogen, sondern Betäubungsmittel die unter das Betäubungsmittelgesetz fallen", erklärt die Polizei.

Acht Festnahmen in Duisburg

Gegen die "Black Jackets" bestehe außerdem der Verdacht Betäubungsmittel aus den Niederlanden einzuführen und hier damit zu handeln. Vier Personen, gegen die Haftbefehle vorlagen, wurden im Rahmen der Razzia festgenommen. Darüber hinaus sind bei den Durchsuchungen vier weitere Personen vorläufig festgenommen worden. Die Ermittlungen der Ermittlungskommission dauern an.

Die Geschichte der Black Jackets beginnt 1985 in Heidenheim an der Brenz, im Osten Baden-Württembergs. Die Gründergeneration besteht zum größten Teil aus Jugendlichen, deren Familien vom Balkan oder aus der Türkei stammten. Die Gang ist organisiert wie eine Rockerbande samt Chaptern (Abteilungen) und strenger Hierarchie. Zwei Dinge unterscheiden sie von Motorradrockern: Die Black Jackets sind laut Polizei überwiegend junge Erwachsene, 18 bis Mitte/Ende zwanzig. Und sie fahren keine Motorräder, stattdessen oft aufgemotzte Autos.

Erst Ende Februar waren bundesweit Spezialeinheiten der Polizei in einer konzentrierten Aktion gegen die niederländische Rockerbande Satudarah vorgegangen. Zuvor hatte Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) den Rockerclub verboten. In Duisburg wurde das Vereinsheim der Rocker in Rheinhausen sowie sechs Wohnungen durchsucht. (sat)