Duisburg. Zum ersten Mal seit 2009 sind in Duisburg die Einbruchszahlen rückläufig. Dies geht aus der Kriminalitätsstatistik 2014 hervor, die Polizeipräsidentin Elke Bartels gestern vorlegte.

Zum ersten Mal seit dem Jahr 2009 sind in Duisburg die Einbruchszahlen rückläufig. Dies geht aus der Kriminalitätsstatistik 2014 hervor, die gestern Duisburgs Polizeipräsidentin Elke Bartels vorlegte. So waren im Duisburger Stadtgebiet im vergangenen Jahr 1556 Fälle, und damit sieben Prozent weniger Wohnungseinbrüche zu beklagen als im Vorjahr. Bei den Tageswohnungseinbrüchen gingen die Fälle sogar um 30 Prozent zurück. Von den 1556 Fällen wurden 898 vollendet, fast die Hälfte (42 Prozent) der Taten blieb im Versuchsstadium stecken.

Weniger Einbrüche, mehr Aufklärung

„Nachdem wir seit 2009 einen regelmäßigen Anstieg hatten, ist es umso erfreulicher, dass die Zahl der Wohnungseinbrüche jetzt wieder gesunken ist,“ sagte Bartels, das habe die Polizei erreicht, indem sie auf Prävention und intensive Ermittlungsarbeit gesetzt habe. Die Duisburger Bürger, so die Polizeipräsidentin, seien aufmerksamer geworden und alarmieren die Polizei, wenn sie verdächtige Personen oder Fahrzeuge beobachteten. Auch das kostenlose Beratungsangebot der Kriminalprävention zum Thema Einbruchsschutz werde rege angenommen und umgesetzt.

Im letzten Jahr, so berichtet die Polizei, konnte eine Bande festgenommen werden, die mehr als einhundert Einbrüche im Bundesgebiet verübt haben soll.

Einigen Mitgliedern der Bande konnte im Dezember die Sprengung eines Geldautomaten in Wedau nachgewiesen werden. Die Männer kamen in Untersuchungshaft. Bei den Durchsuchungen der Wohnungen konnte Diebesgut gefunden werden. Dadurch konnten nochmals 38 Einbrüche in Duisburg geklärt werden. Die Ermittlungen dazu dauern noch an.

Raubüberfälle nehmen auch ab 

Weniger Einbrüche, mehr Aufklärung: Erfreulich, so Frau Bartels, sei in diesem Zusammenhang auch der Umstand, dass sich die Aufklärungsquote von 14,6 Prozent im Behördenvergleich sehen lassen könne. Hier nehme Duisburg unter den 15 kreisfreien Städten den Rang 5 ein. Im Vergleich zu den fünf größten Städten des Landes nehme Duisburg den Spitzenplatz ein. Im Landesdurchschnitt liegt die Quote bei 16 Prozent.

Auch beim Raub - dem zweiten großen Deliktsbereich neben dem Einbruch - kann die Polizei mit rückläufigen Zahlen aufwarten: In 2014 zählte die Duisburger Polizei 525 Raubtaten (Vorjahr 638), das sind 17,71 Prozent weniger. Damit verzeichnet Duisburg unter den 15 Vergleichsstädten den drittgrößten Rückgang. Fast jede zweite Tat konnte aufgeklärt werden. Damit habe sich die Aufklärungsquote der Raubdelikte spürbar verbessert. Bargeld und Mobiltelefone sind nach wie vor bevorzugte Beute.

„Besonders erfolgreich waren wir bei der Aufklärung einer Bankraubserie und der Aufklärung eines Überfalls auf einen Juwelier“, resümierte Bartels gestern. Nach intensiven Ermittlungen konnte die Kripo eine Bankraubserie klären und den Täter festnehmen. Ein 59-jähriger Duisburger hatte bewaffnet, verkleidet mit Schnauzbart und Perücke mehrere Geldinstitute überfallen.

Unterschiede im Ländervergleich

Ebenso erwischten Polizisten die Räuber, die im Oktober einen Juwelier in der Innenstadt überfallen haben. Die Täter waren an einem Werktag dreist mit ihrem Fahrzeug bis zum Geschäft vorgefahren und hatten die Auslagen leergeräumt. Das Duo ohne Wohnsitz in Deutschland kam in Untersuchungshaft.

In fast allen Deliktsbereichen, so berichtet die Duisburger Polizei, ist 2014 ein Rückgang der Straftaten erkennbar. Die Zahl der erfassten Straftaten fiel 2014 insgesamt um drei Prozent auf 50.482 Fälle. Diese positive Entwicklung unterscheide sich damit von der Landesentwicklung, die eine leichte Steigerung der Straftaten von 1,1 Prozent aufweise. Mit einer Häufigkeitszahl von 10.369 pro 100.000 Einwohner liegt Duisburg wie auch schon im Vorjahr im unteren Tabellenbereich der kriminalitätsstärker belasteten Behörden.