Duisburg. Bundestag beschließt neue Gesetze zum Mieterschutz. In der Stadt gibt es Befürworter und Gegner von Mietpreisbremse und Makler-Bestellerprinzip.

Auf sehr gemischte Reaktionen in Duisburg stoßen die Neuregelungen zum Mieterschutz, die der Bundestag gestern beschlossen hat.

So begrüßt etwa der örtliche Mieterschutzverein das so genannte Bestellerprinzip: Demnach muss künftigderjenige die Courtage bezahlen, der Makler mit der Suche nach Mietern beauftragt hatund kann diese nicht mehr auf die Mieter abwälzen.

Auch befürworten die Mieterschützer die Mietpreisbremse für Städte mit „angespanntem Wohnungsmarkt“, was allerdings nicht auf Duisburg zutrifft. Ortsansässige Makler und der Verein der Haus- und Grundeigentümer Duisburg (HuG) sehen die Änderungen hingegen skeptisch.

Mieterschutzverein warnt vor möglichen Tricks von Vermietern

So sagt Horst Neureiter, Vorsitzender des Mieterschutzvereins: „Es ist gut, dass es jetzt eine Obergrenze für Mieterhöhungen gibt, damit Mieten nicht durch die Decke schießen.“ Er glaubt aber nicht, dass Duisburg das neue Gesetz anwendet, wonach unter anderem die Miete höchstens um zehn Prozent über dem Mietspiegel liegen darf. Denn: „Das Mietniveau ist in Duisburg recht niedrig, es gibt hier auch genug Wohnraum“, meint Neureiter. Dies sei auch bei der letzten Mietspiegelsitzung der Stadt bestätigt worden. Zudem lobt Neureiter das Bestellerprinzip. „Wer einen Makler beauftragt, soll diesen auch bezahlen.“ Zugleich warnt er aber vor möglichen Tricks von Vermietern, um sich die Courtage zurückzuholen – beispielsweise durch den preislich überhöhten Verkauf einer alten Küche, bevor der Mietvertrag unterschrieben wird.

Makler Armin Quester lehnt dagegen die Regelungen ab. „Die Mietpreisbremse ist wirkungslos, denn sie schafft keinen neuen Wohnraum. Sie schreckt sogar Vermieter ab, in Wohnungen zu investieren“, sagt er. Das Bestellerprinzip sieht er nicht so dramatisch. „Dabei ist ja ein Service vom Makler erkennbar.“ Ähnlich äußert sich HuG-Geschäftsführer Armin Frenkert, der zu bedenken gibt: „Künftig wird altersgerechter Wohnraum nur noch durch Neubauten geschaffen, weil Vermieter die Investition in Altbestände scheuen.“