Duisburg. Die Duisburger Volksbank baut derzeit den ehemaligen Alltours-Sitz im Innenhafenzu ihrer neuen Zentrale um. Einzug im Frühjahr 2016

Vor der ehemaligen Alltours-Zentrale am Innenhafen wehen schon die orangefarbenen Volksbank-Fahnen an dem Masten. Bis die Banker in den modernen Ziegelbau einziehen, wird es noch ein Jahr dauern. Blaumann statt Anzug: Jetzt gehen erst einmal Baukolonnen für den Umbau zu Werke.

Aktuell mit schwerem Gerät: Das einstige üppig-grüne Atrium zwischen den beiden Gebäuderiegeln des nach Düsseldorf abgewanderten Reiseunternehmens ist eine Großbaustelle: der Boden herausgerissen, alle Pflanzen sind gekappt und ausgegraben. Die geradezu tropische Flora, sie passte zur Urlaubsstimmung, die Alltours in seinem Domizil vermitteln wollte, aber nicht zu einer Bank, lässt Volksbank-Chef Thomas Diederichs beim Baustellen-Besuch durchblicken. Zumal: Banker rechnen halt und schauen auf den Euro. Deshalb auch der Umzug der Volksbanker in die von Alltours erworbene Immobilie im Innenhafen statt des zunächst geplanten Neubaus an der Düsseldorfer Straße in der Innenstadt. Trotz Kauf und Umbau für veranschlagte 12 Millionen Euro kostet das die Bank ein Drittel weniger.

So sah das Atrium zu Zeiten des Reiseunternehemens Alltours aus.
So sah das Atrium zu Zeiten des Reiseunternehemens Alltours aus. © Fabian Strauch

Wo bis zum vergangenen Jahr Reiseverkäufer seit 2002 auf den Büroetagen Urlaubsträume erfüllten, ziehen Anfang 2016 die rund 150 Bankmitarbeiter ein. Dazu werden Wände versetzt, eine Kühldecke eingezogen, weil die Alltours-Mitarbeiter doch arg ins Schwitzen gerieten. Ins Parterre stellt die Volksbank ihr Tresormodul, das von 70 auf 40 Tonnen abgespeckt wurde, um die Statikprobleme in Grenzen zu halten. Aber auch 40 Tonnen werden Ganoven nicht knacken können.

Vorfreude auf den Umzug

Schon Alltours nutzte das Atrium mit den höchst stattlichen Meter-Maßen 48 (Länge), 18 (Breite) und 20 (Höhe) für Firmenveranstaltungen und Events, die Volksbank will es noch weiter öffnen, auch für Kunden-Treffs oder Kultur-Abende, aber es soll auch den gastronomischen Untermietern – Restaurant und Café – tags wie abends wetterfeste Gäste-Fläche bieten. Treppenhaus und Aufzüge werden dafür so gesichert, dass nur Bankmitarbeiter Zutritt haben und keine ungebetenen Gäste.

Volksbank-Chef Diederichs ist die Vorfreude auf den Umzug zum Innenhafen anzusehen. Mit seinen Vorstands-Kollegen wird er in die vierte Etage einziehen. Das exklusive „Türmchen“ mit Duisburger Parade-Panorama, in dem einst Alltours-Chef Verhuven residierte, bleibt Kundentreffs vorbehalten. Aber auch die Mitarbeiter können die Innenhafen-Silhouette genießen: In der ersten Etage gibt’s eine Kantine mit angeschlossenem Fitness-Studio.

Für das geplante Café hat die Bank einen Betreiber schon in petto. Und der Vertrag mit dem Restaurant Mezzomar läuft Anfang 2016 aus. Man hat sich über einen Umbau offenbar nicht einigen können. Aber auch fürs Restaurant hat die Volksbank einen Nachfolger im Blick. Die Volksbankwird ihre Geschäftsstelle fürs Tagesgeschäft an den Eingang platzieren, dort wo jetzt noch das Alltours-Reisebüro residiert, das seinerseits auf die Innenhafenseite des Gebäudes umzieht. Das üppige Grünaus dem Atrium hat die Volksbank übrigens nicht einfach herausgerissen. Die großen Campferbäume und der rankende Kastanien-Wein sprießen jetzt im Zoo, dort lagert auch der aus Kroatien stammende Sandsteinboden.