Dorsten/Duisburg. Weil eine Frau ihre Notdurft im Gleis verrichtete, musste ein Triebfahrzeugführer der Nordwestbahn eine Schnellbremsung einleiten.

Diese Meldung bezeichnet auch die Bundespolizei als "nicht alltäglich": Montagnachmittag wurde sie nach Dorsten gerufen, nachdem eine Nordwestbahn eine Schnellbremsung eingeleitet hatte. Grund dafür war eine Notdurft im Gleis.

Der Triebfahrzeugführer hatte auf der Fahrt von Dorsten nach Coesfeld in Höhe des Bahnüberganges Burenkamp eine Person auf den Schienen gesehen und sofort einen Achtungspfiff abgegeben und eine Schnellbremsung eingeleitet. Es gelang ihm, den 70 km/h schnell fahrenden Zug noch vor der Frau anzuhalten. Kurzentschlossen verließ er seinen Arbeitsplatz und hielt die Verursacherin, die lediglich rumänisch sprach, bis zum Eintreffen der verständigter Bundes- und Landespolizei fest.

Zug nicht bemerkt

Bei der Frau handelte es sich um eine 36-jährige Rumänin aus Duisburg. Sie hatte sich - so übersetzte es ein Cousin der Frau - zur Verrichtung ihrer Notdurft zurückgezogen und dabei unvorsichtigerweise die Gleise der Bahn betreten. Den Zug hatte sie nicht bemerkt.

Durch die Schnellbremsung wurden im Zug keine Personen verletzt. Die Bahn verspätete sich eum 26 Minuten. Die Polizei leitete ein Ermittlungsverfahren wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr ein. Nach Abschluss der Ermittlungen wird das Ergebnis der Staatsanwaltschaft Essen vorgelegt und von dort aus weiter verfolgt.

Die Bundespolizei weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass jeglicher Aufenthalt in den Gleisen mit tödlichen Gefahren verbunden ist. Die Züge werden immer leiser und können oftmals erst sehr spät akustisch wahrgenommen werden. (we)