Duisburg. Mehmet D. hat die PKK-Sektoren Mitte und Norden geleitet. Auch in Duisburg soll er Spenden-Sammlungen organisiert haben. Jetzt wurde er angeklagt.
Die Bundesanwaltschaft hat jetzt wegen des Vorwurfs der Mitgliedschaft in der ausländischen terroristischen Vereinigung "Arbeiterpartei Kurdisstans" (PKK) gegen den 46-jährigen Türken Mehmet D. Anklage vor dem Staatsschutzsenat des Oberlandesgerichts Hamburg erhoben.
Mehmet D. soll unter dem Decknamen "Kahraman" von spätestens 2013 bis Mitte Juli 2014 als hauptamtlicher Kader der PKK tätig gewesen sein. Bis Mitte 2013 soll er zunächst den PKK-Sektor Mitte, zu dem auch Duisburg, Köln, Dortmund und Bielefeld gehören, geleitet haben. Danach soll er auch noch für den Norden Deutschlands und Sachsen verantwortlich gewesen sein. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten vor, die ihm untergeordneten Kader koordiniert und überwacht zu haben.
Spenden gesammelt
Nach Angaben der Generalbundesanwaltschaft soll Mehmet D. vor allem für das Sammeln von Spenden und das Eintreiben von Beiträgen für die PKK verantwortlich gewesen sein. Auch habe er sichergestellt, dass sich an Veranstaltungen genügend PKK-Anhänger beteiligten.
Mehmet D. sitzt seit seiner Festnahme am 29. August 2014 in Untersuchungshaft.
Eigener Staat angestrebt
Die PKK strebt einen eigenen Staat in den kurdischen Gebieten in der Türkei, Syrien, Iran und Irak an. "Sie verfügt über militärisch strukturierte Guerillaeinheiten, die Anschläge auf Einrichtungen türkischer Sicherheitsbehörden begehen. Seit 2004 sind bei zahlreichen Anschlägen Soldaten und Polizisten, vereinzelt auch Zivilisten, getötet oder verletzt worden", heißt es in einer Presseerklärung von Staatsanwältin Frauke Köhler. In Deutschland und anderen westeuropäischen Ländern hätten die Mitglieder vor allem die Aufgabe, Geld für die Organisation zu beschaffen und Nachwuchs für den Guerillakampf zu rekrutieren.