Duisburg. Jupp Götz hat sich das Format „27 Minuten Musik und Döner“ ausgedacht, um den Nachbarn zu helfen. Joscho Stephan und Volker Kamp unterstützen ihn.

Joscho Stephan hat schon in vielen Konzertsälen gespielt, zudem auf einem Berg in 2000 Metern Höhe – aber ein Döner-Spieß hat sich bei einem seiner Konzerte noch nie gedreht. „Aber ich bin für kuriose Locations immer zu haben. Außerdem schmeckt’s“, sagt der exzellente Konzertgitarrist. Gewissermaßen wurde er ja mit „der besten türkischen Pizza Duisburgs“ geködert. Die hatte ihm Jupp Götz versprochen.

„27 Minuten Musik und Döner“ heißt das Format, das sich der Buchholzer Musiker ausgedacht hat. Götz wohnt über dem „Star Döner“ von Dilek Sahin an der Düsseldorfer Landstraße, und will helfen, damit der Imbiss bekannter wird. Er versteht die Konzerte als Nachbarschaftshilfe. „Außerdem ist es doch schön, an einem schlappen Montag ein bisschen Musik zu machen.“

Die Bude ist voll. Gut 30 Besucher hocken auf Schemeln, quetschen sich auf die Fensterbank oder drücken sich von außen an der Scheibe die Nase platt. Aus den 27 Minuten sind inzwischen zehn mehr geworden. Beim ersten Konzert hatte die Zeit für gerade einmal vier Titel gereicht. Zu wenig, befanden Musiker und Besucher. Jupp Götz schaut auf die Uhr. Dann geben er, Solo-Gitarrist Joscho Stephan und Kontrabassist Volker Kamp Gas. „I shot the sheriff“ covern sie, ebenso „Fragile“, liefern eine neue, spielerische Konzertgitarren-Variante von Abbas „Money, Money“ ab. Dann und wann brilliert Joscho Stephan solo – und versetzt die Besucher in Staunen.

Parallel dazu reicht Dilek Sahin türkische Pizza und Döner („bitte ohne Zwiebeln“) über die Theke. So ist es gedacht. „Denn hier schmeckt es wirklich gut – und halten Sie auch mal an, wenn Sie hier vorbei fahren“, wirbt Götz zwischen seinen Liedern.

Die Reihe soll weiter gehen

„Toll“, sagt Elisabeth Faak und applaudiert dem Trio für ihre Version von „Roxanne“. Sie ist mit ihren Nachbarinnen Karin Haferkamp und Heike Schmitz hier. Die drei Damen treffen sich drei Mal in der Woche und gehen zusammen schwimmen. Danach geht’s zum Mittagessen in den „Star Döner“. „Wir sind dann so geschwächt vom Schwimmen, da können wir nicht mehr selbst kochen“, sagt Heike Schmitz und lächelt.

Karin Haferkamp kennt Jupp Götz ohnehin von anderen Auftritten – und findet die Musik toll. „Schön, dass er solche Konzerte gibt.“ Auch Besitzerin Dilek Sahin und ihr Mann Turhan Sahin freuen sich. Sie kannten Jupp Götz bis vor kurzem nur als ganz normalen Nachbarn und mitnichten als Musiker.

Die Reihe soll weiter gehen – und kann im Sommer auch um einen Open-Air-Bereich erweitert werden. Qualifizierte und teilweise in der Szene prominente Unterstützung findet er mit Sicherheit. Feste Termine gibt es allerdings nicht.