Duissern. . Mehere Chöre mit jungen und älteren Mitgliedern singen bei Gotesdiensten. Das Jubiläumsjahr feiert die Kantorei Duissern mit vier Konzerten in diesem Jahr
Da ist Musik drin – und zwar schon seit 125 Jahren. Bereits 1890 gründete sich der erste Kirchenchor in Duissern, obwohl der Stadtteil damals noch gar keine eigene Kirche oder ein Gemeindehaus hatte. Erst 1895 wurde die Lutherkirche an der Martinstraße gebaut. Pfarrer Herbers unternahm anfangs den Versuch, den gemischten Chor in einen Männerchor umzustrukturieren, was auch gelang – allerdings nur bis zur Zeit des Ersten Weltkrieges. Viele Männer waren an der Front und die Frauen sollten im Chor aushelfen. Die Kantorei überstand schließlich auch den Zweiten Weltkrieg. Am Sonntag wird Jubiläum gefeiert.
Gesungen wird heute in der nach dem Krieg wieder aufgebauten Lutherkirche immer noch – und sogar mehr denn je. Mehrere Chöre mit jungen und älteren Mitgliedern, die die Gläubigen mit verschiedenen Musikrichtungen erfreuen, leisten noch immer ihre Dienste. Pfarrer Stefan Korn ist seit 2006 an der Lutherkirche im Dienst. Dass Musik dort eine große Rolle spielt, merkte er gleich. Es gibt einen Minichor für die Jüngsten, einer für etwas Ältere und die Truppe Joyful Noise, die auch modernere Töne anstimmt. Dazu kommt die Kantorei mit langjährigen Mitgliedern. „Wir sind wirklich gut aufgestellt“, sagt Korn lächelnd. Der Pfarrer kann aus dem Vollen Schöpfen: „Bei vielen Gottesdiensten begleiten mich die Sänger. Dann dienen die Gesangsstücke auch schon mal als Predigt.“
Geleitet werden die Chöre seit 2011 von Hyekyoung Kang. Die gebürtige Süd-Koreanerin studierte in Düsseldorf Kirchenmusik und ist begeistert. „Es macht sehr viel Spaß, hier zu arbeiten. Die Sänger sind alle sehr lieb und haben so viel Spaß an Musik wie ich“, findet die 35-Jährige. Sie führt die Arbeit von Renate Reichardt und Anne Nauen fort, die in den Jahrzehnten zuvor als Kantorinnen fungierten. Reichhardt übernahm die Kirchenmusikerstelle 1962. Sie baute einige Gruppen auf und organisierte Konzerte. „Schon zu meiner Zeit gab es einen Kinderchor mit dem ich gerne gearbeitet habe und den ich versucht habe, auszubauen.“
Ab November 1994 übernahm Anne Nauen. Der Singkreis von dem damaligen Pfarrer bestand aus zwölf Frauen- und drei Männerstimmen. Nach und nach wuchs die Anzahl der Mitglieder und man trat unter dem Namen „Chor der evangelischen Gemeinde Duissern“ auf. Im Laufe der Jahre erarbeitete sich der Chor für Erwachsene und Jugendliche ab 14 Jahren ein Repertoire aus überwiegend geistlicher Chormusik von der Renaissance bis zur Moderne.
Im Januar 1995 wurde die Kinderchorarbeit an der Kirche mit dem Minichor sowie dem Maxichor schließlich in zwei altersunterschiedlichen Gruppen aufgeteilt. Sie zeigen bei den Gottesdiensten ebenso regelmäßig ihr Können wie ihre älteren und erfahreneren Kollegen.