Duisburg.. Die IG Metall fordert Betroffene auf, gegen die bisher unterbliebene Anpassung der Betriebsrenten bei HKM in Duisburg Widerspruch einzulegen.
Keine Anpassung der Betriebsrente in diesem Jahr? Rund 100 frühere Beschäftigte der Hüttenwerke Krupp-Mannesmann füllten am Donnerstag die „Hüttenschenke“ am Werkstor 1, wohin die IG Metall zu einer Informationsveranstaltung eingeladen hatte.
Vom Gewerkschaftsvorstand in Frankfurt/ Main angereist war Kerstin Altmann-Schminke, und die Rentenexpertin machte klar, dass die Ruheständler einerseits einen Anspruch haben auf Überprüfung ihrer Bezüge, andererseits aber das Unternehmen nicht in jedem Fall mehr zahlen muss. Tenor: Der Arbeitgeber muss prüfen, ob er die Betriebsrenten anpassen kann.
Wirtschaftliche Lage des Unternehmens
Die Anpassung können nur abgelehnt werden, so Altmann-Schminke, wenn es die wirtschaftliche Lage des Unternehmens nicht möglich macht. Das aber müsse jedem betroffenen Rentner nachvollziehbar erläutert werden einschließlich einer Prognose der künftigen wirtschaftlichen Lage des Unternehmens.
Die bisherige Unterrichtung der Betriebsrentner durch HKM reiche jedenfalls nicht aus, sagte die Rentenexpertin der Gewerkschaft. Sie riet den früheren Mitarbeitern der Huckinger Hütte, zunächst einmal Widerspruch einzulegen und die Unternehmensleitung aufzufordern, ihre Entscheidung gegen eine Rentenanpassung „detailliert zu begründen und darzulegen“. Entsprechende Vordrucke wurden am Ende der Versammlung verteilt.
Rentenangelegenheit fällt kompliziert aus
Wobei die ganze Rentenangelegenheit bei HKM durch die von diversen Fusionen und Eigentümerwechseln geprägte Unternehmensvorgeschichte etwas kompliziert ausfällt. So machte der Betriebsratsvorsitzende Ulrich Kimpel darauf aufmerksam, dass es zwei Arten Betriebsrentner gebe: Wer ab 1990 in den Ruhestand ging, ist HKM-Rentner, wer es vorher tat, ist in der Regel Rentner der Mannesmannröhren-Werke.
Und es gibt eine weitere Besonderheit. Denn die Frage, ob das Unternehmen rote oder schwarze Zahlen schreibt, ist bei HKM laut Kimpel so einfach nicht zu klären: „Wir verkaufen keinen Stahl, wir beliefern unsere Mütter.“ Und die, also Thyssen-Krupp Steel (50 %), Salzgitter-Mannesmann (30 %) und Valourec (20 %), kommen für die Kosten auf.