Duisburg. Anders als in Dresden sieht die Polizei in Duisburg keinen Anlass für ein Verbot der Pegida- und Gegendemonstrationen am Montag in der Innenstadt.

In Dresden hat die Polizei für Montag alle Kundgebung für oder gegen Pegida wegen Terrorgefahr verboten. Auch in Duisburg wurde am Sonntag über ein ähnliches Vorgehen beraten, aber mit einem anderen Ergebnis: Die Drohung richte sich gegen eine konkrete Person in Dresden, daher sei eine Gefährdungseinschätzung nicht auf Duisburg zu übertragen, erklärt die Polizei auf Anfrage. Daher gebe es auch keine Rechtsgrundlage für ein Verbot der Pegida- und Gegendemonstrationen in der Innenstadt.

Bereits ab 16 Uhr wird die Polizei Teile der Innenstadt für die vier Protestaktionen sperren. Ab dann kann es zu erheblichen Verkehrsbeeinträchtigungen kommen.
Bereits ab 16 Uhr wird die Polizei Teile der Innenstadt für die vier Protestaktionen sperren. Ab dann kann es zu erheblichen Verkehrsbeeinträchtigungen kommen. © Miriam Fischer

Die Anti-Islam-Bewegung wird um 18 Uhr mit einer Kundgebung am Fernbusbahnhof an der Mercatorstraße beginnen. Anschließend wollen die Teilnehmer über die Mercator-, Wittekind-, Fürsten-, Günther-, Hohe Straße und zurück über die Friedrich-Wilhelm-Straße zum Bahnhofsvorplatz ziehen. Laut Polizei rechnet Anmelder Sebastian Nobile mit etwa 500 Teilnehmern.

1300 Gegendemonstranten erwartet

Auf der Seite der Gegendemonstranten rechnet die Polizei nach ersten Schätzungen insgesamt mit 1300 Teilnehmern.

Die Eckdaten der drei Anti-Pegida-Demonstrationen:

  • Der DGB demonstriert zwischen 18 und 20 Uhr im Bereich Landfermannstraße/Theatervorplatz. Die Veranstalter erwarten um die 1000 Teilnehmer. Dieser Protestveranstaltung haben sich die Parteien, Kirchen und weitere Duisburger Institutionen angeschlossen.
  • Die "Initiative gegen Duisburger Zustände" hat ihre Kundgebung von 17.30 bis 21.30 Uhr vor dem Kaufhof im Bereich Düsseldorfer Straße/Friedrich-Wilhelm-Straße und erwartet 200 Teilnehmer. Urspünglich war diese Gegendemo am Lifesaver geplant, doch da protestiert bereits der Verein Erwerbslose helfen Erwerbslosen mit seiner regulären "Montagsdemo".
  • Das "Duisburger Netzwerk gegen Rechts" plant eine Kundgebung ab 17.30 Uhr auf dem Hauptbahnhof auf dem Portsmouthplatz (Bahnhofsplatte) und erwartet um die 100 Teilnehmer.

Die Polizei will mit einem Großaufgebot dafür sorgen, dass bei den Protestaktionen alles friedlich bleibt. (mo/we)