Duisburg. In Duisburg gibt es eine große Mehrheit gegen Pegida und für die wahren Werte des Abendlandes. Ein Kommentar von Willi Mohrs.

Philharmoniker, Gewerkschafter, SPD-Senioren, Fußball-Jugend, christliche Kirchen, jüdische und muslimische Gemeinden, Universität und Wirtschaftsunternehmen, Parteien ganz unterschiedlicher Couleur: Duisburg sieht nicht tatenlos zu, wenn hier gegen eine angebliche Islamisierung des Abendlandes demonstriert werden soll, wenn Organisatoren mit höchst zweifelhaften politischem Hintergrund aufrufen zum Marsch, der sich gegen Toleranz und Respekt richtet.

Dresden, Köln, Düsseldorf haben es schon vorgemacht, wie man zeigt, dass eine Stadtgesellschaft genau für die Werte einsteht, die das aufgeklärte Abendland ausmachen, eben auch Toleranz und Respekt.

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Verhindern lässt sich nicht, dass Duisburg immer wieder Veranstaltungsort wird für solche Kundgebungen der unerwünschten Art wird. Das Grundgesetz garantiert auch die Freiheit von Meinungen, die von einer großen Mehrheit absolut nicht geteilt werden. Das wiederum sollten möglichst viele Bürgerinnen und Bürger am Montag ganz deutlich machen und einstehen für ein weltoffenes, menschliches Duisburg. Damit die Hetzer ganz klar sehen: Es gibt hier eine große Mehrheit gegen Pegida und für die wahren Werte des Abendlandes.

Ob es eine Mehrheit der Bürger ist, scheint kaum zu ermitteln zu sein, aber es waren ganz schön viele Bürger, die in den vergangenen Wochen mit ihrer Unterschrift gegen die Erhöhung der Grundsteuer protestiert haben. Das Abgaben-Plus trifft Hauseigentümer wie Mieter, der Protest dagegen trifft Politik wie Verwaltung. Denn er drückt vor allem aus, dass Bürger daran zweifeln, dass man im Rathaus sich im gehörigen Umfang Gedanken gemacht über den Umgang mit dem Geld der Steuerzahler. Das Drehen an der Steuerschraube ist bequem, aber nur selten alternativlos.