Die Ankündigung der Pegida NRW, am kommenden Montag in Duisburg gegen die vermeintliche „Islamisierung des Abendlandes“ demonstrieren zu wollen, stieß auch am Donnerstag noch auf viel Widerstand. So erklärt etwa Pfarrer Armin Schneider, Superintendent der evangelischen Kirche, ihm sei es wichtig, „dass die Duisburger Stadtgesellschaft ein deutliches und friedliches Zeichen setzt gegen diesen Versuch, mit dumpfen Parolen und Fremdenfeindlichkeit Ängste zu schüren und Hass zu verbreiten“.

Matthias Schneider sagt in seiner Funktion als Sprecher der Grünen: „Es geht offensichtlich um die Schaffung eines Klimas des Hasses und der Zwietracht.“ Der Arbeitskreis Schwusos (Schwule, Lesben und Bi-Sexuelle) fordert Respekt und Vielfalt ein: „Gerade Schwule und Lesben und sexuell Andersorientierte wissen, was es heißt, verfolgt oder diskriminiert zu werden.“ Das Wählerbündnis SGU empfindet die Demo-Ankündigung der Pegida als „unerträglich“.

Oberbürgermeister Sören Link freut sich „über einen riesigen Zuspruch. Viele Bürger und Unternehmen hätten ihm bereits ihre Unterstützung für die vom DGB organisierte Gegendemonstration vor dem Stadttheater zugesagt.

Die „Initiative gegen Duisburger Zustände“, die ihrerseits eine der drei Gegendemonstrationen organisiert (am Lifesaver-Brunnen), sind überzeugt, dass sich Pegida nicht zufällig Duisburg als Demonstrationsstandort ausgesucht hat. Die Organisationen verweisen dabei auf die letzte Kommunalwahl, bei der die rechten Parteien Pro NRW, AfD und NPD fast zehn Prozent der Stimmen auf sich vereinen konnten.

Auch die Grünen weisen darauf hin, dass es „nachweislich zumeist Menschen mit Karrieren in verschiedenen rechten Organisationen sind“, die die Pegida-Demonstration organisieren.

Tatsächlich ist zumindest der Sprecher der Pegida NRW und Anmelder der Duisburger Demonstration, Sebastian Nobile, kein unbeschriebenes Blatt. Der 35-Jährige war bis 2013 ein Aktivist der „German Defence League“ (GDL), einer islamfeindlich-rechtsextremen Organisation. In Köln gründete Nobile im September 2013 eine Bürgerwehr auch mit der Begründung, dass die „überwiegende Masse an Verbrechen aus dem islamischen Kulturkreis passiert“. Bei der vergangenen Bundestagswahl kandidierte er für „Pro Deutschland“ im Saarland. Auf Facebook bezeichnet sich der Sohn eines italienischen Einwanderers selbst als „Italonazi“.