Duisburg. Thomas Erlacher wurde am Samstagabend im ausverkauften Steinhof zum neuen Karnevalsprinzen gekürt. Der 47-jährige arbeitet bei der Feuerwehr.
Die für Karnevalisten so schreckliche prinzenlose Zeit hat nun ein Ende: Seit Samstag steht Thomas Erlacher als Thomas I. an der Spitze der Duisburger Narren. Im restlos ausverkauften Steinhof in Huckingen erhob der Hauptausschuss Duisburger Karneval einen echten Sympathieträger in den jecken Adelsstand.
Der 47-jährige Berufsfeuerwehrmann ist zwar nicht unbedingt brüllend komisch, und er kann – ähnlich wie die meisten seiner Vorgänger – auch nicht besonders gut singen. Tänzerisch sei er, auch das gibt er unumwunden zu, ein „Bewegungs-Legastheniker“. Und dennoch flogen dem neuen Zepterträger die Herzen des Publikums quasi im Sturm zu.
Denn Thomas I. ist einer, der das Prinzenkostüm mit seiner Person und mit ganz viel Herzblut ausfüllt. Seit 23 Jahren ist er in der Zugleitung engagiert, in den letzten zehn davon als Zugleiter sogar mit der Verantwortung für den Duisburger Rosenmontagszug. Thomas Erlacher hat also schon unglaublich viel für den Duisburger Karneval geleistet und bei ihm klingt es nicht wie eine Plattitüde, wenn der frisch gebackene Prinz sagt: „Mein Traum ist wahr geworden.“ Diesen Kerl muss man einfach lieb haben.
Ein Traum wurde Wirklichkeit
Gemeinsam mit seinen Hofmarschällen Dirk Grießhammer und Thorsten Röhrle und den vier Paginnen Tanja, Nathalie und zweimal Jessica – die meisten stammen wie Seine Tollität aus der KG Alle Mann an Bord – stimmte Thomas I. auf Duisburg und den Karneval neu getextete Lieder von Brings, den Höhnern und Micky Krause an. Das kam gut an. Ebenso wie der rührende Dank von Erlacher in Richtung seiner Ehefrau Kirsten und seiner Tochter Lena, die in dieser Session auf Ehemann und Papa noch öfter verzichten müssen als das schon vorher der Fall war.
Rund um die Kür präsentierte der Hauptausschuss, angeführt von Präsident Michael Jansen, ein alles in allem unterhaltsames Programm. „De Knallkopp“ lieferte Humoriges, die Stimmungsband „De Botzedresse“ und die „Swingung Fanfares“ aus Düsseldorf brachten das Publikum in Bewegung. Den Höhepunkt in des Wortes wahrster Bedeutung stellte der Auftritt der Tanzgarde „Die Westerwaldsterne“ dar: Bei den akrobatischen Höhenflügen des 30-köpfigen Ensembles musste man stets eine Kollision mit dem Hallendach fürchten. Bis in die frühen Morgenstunden wurde danach im Steinhof noch weitergefeiert. Und Prinz Thomas I. genoss seine neue Rolle fleißig Orden verteilend sichtlich und bewies feiertechnisch Durchhaltevermögen. Er gehörte zu den Letzten, die um kurz vor vier Uhr die Halle verließen.