Duisburg. . Der Holländer Hans Poos macht auf dem Duisburger Weihnachtsmarkt Fotos im Stil der Jahrhundertwende 1900. Ein schönes Erinnerungsstück für Nostalgiker.

„Photographien wie zu Großmutters Zeiten“, verspricht das Plakat an der Holzbude, die ganz am Ende der Königstraße kurz vor dem Riesenrad steht. Hans Poos aus Holland und seine Border-Collie-Dame Lady sitzen in dem Weihnachtsmarkstand. Poos macht nostalgische Fotos. Für die Aufnahmen können die Kunden in Outfits aus der Zeit rund um die Jahrhundertwende 1900 schlüpfen.

Lady sitzt auf dem historisch anmutenden Lehnstuhl. Auf einen kurzen Schnipp ihres Herrchen springt sie herunter und legt sich gemächlich an eine andere Stelle. „Lady ist seit zehn Jahren meine treue Begleiterin“, so Schausteller Poos. „Sie wurde kürzlich operiert. Ihr wurde ein Geschwür entfernt“, sagt er und blickt liebevoll auf seine Hündin. Poos lässt sich bereitwillig mit Lady ablichten. Für Kunden steht sie aber leider nicht zur Verfügung, um Teil einer Aufnahme zu sein. „Bei all den Fotos dreht die ja völlig durch, “, meint er lachend.

Kostüme sind schnell übergestreift

Vor 40 Jahren kaufte Poos den Fotostand. Bei einem Bier in der Kneipe kam er mit seinem Vorgänger ins Geschäft. Er selbst betrieb zu der Zeit eine Modelagentur und ein Fotoatelier in Mierlo, Holland. „Als ich anfing, war die Nachfrage groß“, blickt er zurück. „Leider ist es die letzten 20 Jahre weniger geworden.“ Poos hatte schon früh den Wunsch Fotograf zu werden. Mit zehn Jahren hätte die Entscheidung festgestanden. Er bekam damals eine alte Plattenkamera. Sein erstes Foto machte er im heimischen Garten in Den Haag. Später studierte er Fotografie im holländischen Leiden.

Heute steht er mit einer 80 Jahre alten „Calumet“-Plattenkamera aus Amerika auf dem Duisburger Weihnachtsmarkt. Über 20 verschiedene Kostüme für Erwachsene und ebenso viele für Kinder hängen in seinem Studio. „Sie sind schnell übergestreift“, verspricht er. Ein Frack mit Fliege, passendem Zylinder und Spazierstock lässt das Flair vom Beginn des vergangenen Jahrhunderts wieder aufleben. „Eine attraktive Idee“, wie er auch nach 40 Jahren noch findet.

Das Wetter und der Platz soweit abseits machen Poos etwas zu schaffen. Aber er ist das erste Mal auf dem Weihnachtsmarkt und möchte den etablierten Kollegen ihre Stammplätze nicht streitig machen.

Das restliche Jahr besucht er auf Einladung Stadtfeste. Wie den Duisburger Handwerkermarkt, bei dem er seit dem zweiten Jahr dabei ist.