Duisburg. Belegschaft im ehemaligen Sachtleben-Werk hatte auf positive Signale der Eigner gehofft. Doch die blieben aus. Deshalb wird Freitag wieder demonstriert.
Sie hatten in der Vorweihnachtszeit so sehr auf ein positives Signal gehofft, ein Signal von der Huntsman-Geschäftsführung. Der neue Sachtleben-Besitzer will bekanntermaßen in den Werken Homberg und Uerdingen mehr als 500 der rund 1700 Stellen streichen. Nach inzwischen drei weiteren Betriebsversammlungen ist aber klar: Ein solches positives Signal ist ausgeblieben.
„Sie haben ein Freiwilligen-Programm angeboten“, sagt der Betriebsrats-Vorsitzende Klaus Pilger. Ziel sei es, auf betriebsbedingte Kündigungen zu verzichten. Antworten auf weitere drängende Fragen habe man laut Klaus Pilger von den Bossen nicht erhalten. So ist völlig unklar, was mit den 44 Auszubildenden passiert, deren Verträge zum Jahresende auslaufen oder bereits ausgelaufen sind.
Einkauf, Vertrieb und Finanzen werden in Duisburg abgebaut
Klarer ist dagegen, in welchen Bereichen Arbeitsplätze gestrichen werden sollen: Produktion, Technik und Kaufmännischer Bereich. Die Bereiche Einkauf, Vertrieb und Finanzen sollen komplett aus Duisburg verschwinden, laut Informationen der Redaktion sind davon allein im Vertrieb 23 Mitarbeiter betroffen.
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Kunden landen künftig mit Anrufen in einem Call-Center in England. Die Besetzung des Kraftwerks soll um zwölf Stellen verkleinert werden, rund 50 Mitarbeiter sind dort aktuell tätig. Zusammengelegt werden sollen zudem die Produktionsabteilungen Titanfabrik, Schwefelsäurefabrik und Dünnsäurerückgewinnung. Hier werden 92 Stellen abgebaut. Abgeschlossen sein soll die Umstrukturierung Anfang 2016.
Die zuständige Gewerkschaft IGBCE hat eine weitere Demonstration geplant. Die Kundgebung beginnt am Freitag um 13.30 Uhr vor dem Gebäude Duisburger Straße 121.