Die Geschäftsführung des US-Unternehmens führte gestern in Homberg Gespräche mit NRW-Arbeitsminister Guntram Schneider und Oberbürgermeister Sören Link

Das US-Unternehmen Huntsman ist nach der Übernahme des Homberger Sachtleben-Werks offenbar bereit, über die Dimension des angekündigten Arbeitsplatz-Abbaus in Homberg und Uerdingen zu verhandeln

„Die Zahl von 357 Stellen in Homberg und 174 in Uerdingen ist nicht in Stein gemeißelt, es ist eine Art Verhandlungsbasis“, so der SPD-Landtagsabgeordnete Rainer Bischoff, der von einem sehr dynamischen Tag sprach. Dynamik sei entstanden, als klar wurde, dass sich sowohl Oberbürgermeister Sören Link als auch Landesarbeitminister Guntram Schneider (beide SPD) im Werk angekündigt hatten.

Betriebsversammlungen für den 17. und 18. Dezember geplant

Die Huntsman-Geschäftsführer beraumten kurzfristig für den Morgen ein Gespräch mit Link und für mittags eines mit Schneider und Bischoff ein. „Sie haben uns zugesichert, dass beide Standorte erhalten bleiben und auch, dass sie investieren wollen. Ich habe nicht den Eindruck, dass sie bewusst die Unwahrheit gesagt haben“, sagte Schneider im Anschluss. Es gelte, Verhandlungen aufzunehmen, einen Interessensausgleich zu schaffen. Am Ende müsse ein Sozialplan stehen.

Auch wenn die Politiker die Gespräche als positives Signal werteten, die Belegschaft um Betriebsrats-Chef Klaus Pilger möchte Taten sehen. „Das wichtigste ist, dass eine Perspektive für diejenigen Auszubildenden geschaffen wird, deren Verträge Ende des Jahres auslaufen“, so Pilger, der nachschob, dass diese 22 Ex-Azubis in spe und weitere 22 aus dem vorherigen Jahrgang gar nicht in den mehr als 530 abzubauenden Stellen enthalten sind. Das seien lediglich die Vollzeit-Planstellen. Für den 17. und 18. Dezember sind Betriebsversammlungen geplant. „Wir hoffen, dass Huntsman positive Signale verkündet, nicht nur, weil bald Weihnachten ist“, sagte Bischoff.