Duisburg. Der Duisburger Pierre Dupré bietet ausschließlich Deftiges – von Kassler bis zum Eisbein. Stammkunden sind hungrige Büroarbeiter und andere Fleischfreunde.
Diese Pfanne hat beinahe furchteinflößende Ausmaße: 80 Zentimeter Breite, 15 Zentimeter Höhe, ein starkes Stück blank polierter Stahl. „Da passen ungefähr 30 Kilo Grünkohl rein“, sagt Pierre Dupré, während er die deftige Eintopfmasse mit seiner mächtigen Schöpfkelle kraftvoll umrührt. Da kommt auch schon der nächste Kunde und ordert eine Portion mit Mettwurst.
„Hmmm, lecker“, lautet dessen Spontanurteil nach dem ersten Löffel. „Das ist ein Hausrezept von meinem Vater“, berichtet der in Meiderich lebende Koch (37). Seine Eltern Günter und Dagmar Dupré zählen zu jenen Schaustellern, die auf dem Duisburger Weihnachtsmarkt in der City schon seit der ersten Stunde vor 43 Jahren Halt machen. Jetzt führt Sohn Pierre den Imbiss-Stand mit Pfannenspezialitäten.
Eisbeine blubbern im Sauerkraut-Sud
Die Riesenpfanne mit dem Grünkohl ist nicht die einzige, die da in der eisigen Dezemberkälte so einladend vor sich hin dampft. In den Exemplaren direkt daneben schmoren Champignons oder blubbern Eisbeine im Sauerkraut-Sud. „Wir bereiten alles täglich frisch zu“, erzählt der Chef, der seinen Stammplatz im Stand hinter der Grünkohlpfanne hat. Beliebt seien aber auch der Kassler, das Zwiebelfleisch oder die ganze Fleischwurst. Wer Appetit auf weniger ausgefallene Sattmacher hat, der bekommt hier natürlich auch Standards – wie Bratwurst, Krakauer oder Frikadelle.
Die Imbiss-Stand ist auf der Königstraße in Höhe einer Steakhauskette zu finden. „Ein guter Platz“, findet Dupré. Früher, als sich der Weihnachtsmarkt noch etwas anders durch die Innenstadtstraßen schlängelte, luden die Duprés stets am Averdunkplatz zur Zwischenmahlzeit. „Hier liegen wir aber günstig für unsere Stammkundschaft“, sagt der Chef. Tagsüber sind das vor allem Beschäftigte aus umliegenden Büros, abends packt sich dann jede Altersklasse gern was Schmackhaftes auf die Gabel. „Ich bin überrascht, wie viele junge Leute etwa den Grünkohl mögen.“
Weihnachtsmarkt als Umsatzbringer
Diesen bereitet Dupre mit den vertrauten Zutaten zu, achtet darauf, dass neben Salz und Pfeffer auch eine Prise Muskat hinzukommt und dass ausschließlich Lebensmittel ohne Konservierungsstoffe benutzt werden.
Die Zeit auf dem Weihnachtsmarkt ist aus betriebswirtschaftlicher Sicht die wichtigste. „Da machen wir unseren größten Einzelumsatz im Jahr“, so Dupré, der mit dem Familienbetrieb ab Beginn des Karnevals auf Reisen ist – das jedoch nicht quer durch die Republik, sondern stets im Dunstkreis um die Heimatstadt. „Wir achten darauf, dass wir nur so weit weg sind, dass wir daheim schlafen können.“
Im Laufe der vergangenen Jahre habe der Duisburger Weihnachtsmarkt „sehr viel an Charakter gewonnen“, lobt Dupré die Arbeit der Marktorganisatoren. Seine absoluten Lieblinge auf dem Markt? „Die weißen Leuchtbäume.“